Sie habe mit dem König gesprochen, um ihm mitzuteilen, dass sie als Chefin der Konservativen Partei zurücktrete, sagte Truss. Als Premierministerin will sie noch im Amt bleiben, bis eine Nachfolge gefunden ist.
Die 47-Jährige war enorm unter Druck geraten, nachdem ihre Wirtschaftspolitik binnen weniger Tage ein beispielloses Chaos an den Finanzmärkten angerichtet hatte. Truss musste eine politische 180-Grad-Wende hinlegen und verlor innerhalb einer Woche zwei ihrer wichtigsten Minister, Kwasi Kwarteng als Finanzminister und Suella Braverman als Innenministerin.
Rund 24 Stunden vor ihrem Rücktritt hatte sie noch im britischen Unterhaus beteuert, nicht aufgeben zu wollen und "eine Kämpferin" zu sein. Nun wies sie zwar auf die schwierigen ökonomischen Zeiten und die politische Instabilität auf dem ganzen Kontinent hin, räumte aber auch ein, unter den aktuellen Bedingungen ihre Vision des radikalen Wirtschaftswachstums nicht mehr umsetzen zu können.
Die Konservativen wollen bis zum 31. Oktober einen neuen britischen Premierminister gefunden haben. Der einwöchige parteiinterne Wahlprozess über die Truss-Nachfolge soll bereits am Freitag der nächsten Woche (28. Oktober) enden. Die Parteibasis soll in den Prozess einbezogen werden.
Im Gespräch für die Nachfolge sind Ex-Finanzminister Rishi Sunak sowie die Kabinettsmitglieder Penny Mordaunt oder Ben Wallace.
dpa/vk