Es sei offensichtlich, dass der Hauptnutznießer der Pipeline-Explosionen die USA seien, sagte der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates Patruschew laut Interfax bei einer Sitzung mit den Geheimdienstchefs einiger GUS-Staaten.
Patruschew warf dem Westen vor, sofort nach Bekanntwerden der Lecks eine Kampagne gegen Russland gestartet zu haben. Daher sei es nötig, die Kooperation der Geheimdienste innerhalb der GUS zu vertiefen und die "Auftraggeber und Erfüllungsgehilfen des Verbrechens" zu enthüllen. GUS steht für Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und ist ein loser Staatenverbund ehemaliger Sowjetrepubliken.
Die Ukraine wirft Russland vor, den Anschlag verübt zu haben, um die Energiekrise in Europa zu verschärfen und Panik vor dem Winter auszulösen.
Russland hat wegen der Lecks an den Gaspipelines eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats beantragt.
Schwedische Küstenwache meldet weniger Gasaustritt
Die schwedische Küstenwache hat unterdessen eine Veränderung bei einem der vier Lecks an den Nord-Stream-Pipelines beobachtet. Der Gas-Austritt oberhalb eines der beiden Lecks in der schwedischen Wirtschaftszone habe an Umfang abgenommen, gehe aber nach wie vor weiter, schrieb die Behörde in einem Update zu den Vorfällen. Das habe die Küstenwache aus der Luft beobachtet.
Die vier Lecks befinden sich allesamt in internationalen Gewässern, jeweils zwei in der schwedischen und in der dänischen Wirtschaftszone. Auf Aufnahmen der dänischen und schwedischen Behörden ist seit Tagen zu sehen, wie das Gas an der Wasseroberfläche austritt.
dpa/sh