Er habe diese Entscheidung nach einem Vorschlag des Verteidigungsministeriums getroffen und das Dekret unterschrieben, sagte Kremlchef Wladimir Putin in einer Fernsehansprache.
Die Teilmobilisierung beginne noch an diesem Mittwoch. Das bedeutet, dass jetzt auch Reservisten der Armee eingezogen werden. Nach Angaben von Putin sollen sie vor einem Fronteinsatz noch einmal militärisch geschult werden.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu zufolge sollen 300.000 Reservisten gegen die Ukraine mobilisiert werden. Schoigu sagte im russischen Fernsehen, bei der Teilmobilisierung sollten Reservisten mit Kampferfahrung eingesetzt werden.
Putin sagte, Russland werde alle Ressourcen nutzen, um seine Leute zu verteidigen. Der Westen wolle Russland zerstören. Er wolle keinen Frieden zwischen der Ukraine und Russland. Er sagte: "Wir haben viele Waffen, um zu antworten. Das ist kein Bluff".
Putin hat auch die mögliche Annexion ukrainischer Gebiete nach Volksabstimmungen in den besetzten Gebieten angekündigt. Russland werde die Entscheidung der Mehrheit der Bürger unterstützen.
Neben den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine wollen auch die von Russland besetzten Gebiete Cherson und Saporischschja im Süden über einen Beitritt zu Russland abstimmen lassen. Die Referenden sollen vom 23. bis 27. September abgehalten werden. Sie gelten als Reaktion auf die aktuelle ukrainische Gegenoffensive im Osten des Landes.
Schoigu nennt neue Zahlen
Verteidigungsminister Schoigu sagte, seit Ende Februar seien 60.000 ukrainische Soldaten getötet worden. Hinzu kämen fast 50.000 Verletzte, so dass die „Verluste“ der Ukraine insgesamt bei mehr 100.000 lägen. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht. Die Ukraine selbst hatte die Todesopfer in den eigenen Reihen Ende August auf annähernd 9.000 Soldaten beziffert.
Davor hatte Schoigu auch erstmals seit dem Frühjahr wieder Zahlen zu den russischen getöteten Soldaten genannt. „Die Verluste Russlands belaufen sich auf 5.937.“ Unabhängige Beobachter gehen allerdings von deutlichen höheren Verlusten Russlands aus. Die Ukraine nennt mehr als 55.000 getötete russische Soldaten.
dpa/orf/est
Ich hoffe, dass nach diesem Eingeständnis des Scheiterns der "militärischen Spezialoperation", die Bürger Russlands endlich wach werden und sich gegen den Diktator wenden, der, so lassen es die Aussagen von der Bedrohung Russlands vermuten, offenbar in seiner eigenen Welt lebt.
Selbstverständlich darf der Westen nicht in seiner Unterstützung der Ukraine nachlassen. Vor allem kommt es jetzt auf die technische Überlegenheit westlicher Waffensysteme und die moderne satellitengestützte Aufklärung durch die USA an. Russland kauft bekanntlich bereits Waffen in Nordkorea.
Die Lieferung moderner Schützen- und Kampfpanzer an die Ukraine, zu der bisher noch kein einziges NATO-Land bereit war, darf nicht länger ausgeschlossen werden.
Russland kann diesen Krieg nicht gewinnen; die vielen weiteren Opfer sind umso mehr zu bedauern.
Es ist anzunehmen das einige der Leopard II Besitzer davon einen Haufen eingelagert haben, (Hoffentlich pfleglicher als die Spanier) - davon sollte jeder ein Dutzend abgeben, die Engländer haben Challenger 2, davon sollten annähernd 170 Stück eingelagert sein, die französichen Leclerc davon sollten von den älteren eingelagerten Versionen etwa 200 Stück vorhanden sein, die Amis haben mehr als 3500 eingelagerte M1A1/A2 die auch relativ schnell flottzumachen wären - aber allein wegen des Transports sind die europäischen Modelle schneller vor Ort - SPUTET EUCH, der Put(a)in will die gesamte Ost & Südukraine per Referendum zu russischem Territorium erklären - warum? Dann kann er behaupten Russland sei angegriffen worden.... ATACMS müssen auch SOFORT her
Zumindest ist damit das Märchen von der “Spezialoperation” vom Tisch.
Ob dadurch auch diejenigen, die das Wort Krieg ausgesprochen und inhaftiert wurden wieder freigelassen werden, darf bezweifelt werden.
Russland führt seit dem 24. Februar einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland und es gibt von nun an keine Entschuldigung für Russen mehr, die dieses Verbrechen unterstützen.
Die Propagandamärchen aus dem Kreml haben ausgedient. Das russische Volk könnte so langsam aufwachen und tun, was zu tun ist.
Ok, vielleicht nur ein schöner Traum…
Herr Leonard,
die Propaganda-Märchen des Kreml haben leider noch lange nicht ausgedient.
Auszüge aus Putins Teilmobilmachungs-Rede:
„Das Thema meiner Rede ist die Lage im Donbass und der Fortschritt der militärischen Sonderoperation zur Befreiung des Donbass von dem neonazistischen Regime, das 2014 durch einen bewaffneten Staatsstreich die Macht in der Ukraine übernommen hat.“
„Der Zweck des Westens ist es, unser Land zu schwächen, zu spalten und letztendlich zu zerstören.“
„Die Volksrepublik Lugansk wurde bereits fast vollständig von Neonazis geräumt.“
„Wir haben kein moralisches Recht, uns nahestehende Menschen auszuliefern, damit sie von Henkern in Stücke gerissen werden, wir können nicht anders, als auf ihren aufrichtigen Wunsch zu reagieren, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen."
"...um sichere Bedingungen für die Durchführung von Referenden zu schaffen, damit die Menschen ihren Willen zum Ausdruck bringen können. Und wir werden die Entscheidung über ihre Zukunft unterstützen, die von der Mehrheit der Bewohner der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, der Gebiete Saporoschje und Cherson getroffen wird.“
Und worin liegt nun der Sinn, Putin-Propaganda hier zu zitieren, Herr Scholzen?
Ja, Herr Scholzen. Wie verzweifelt muss eigentlich jemand sein, der solche abstrusen Fantasien hat und diese auch noch öffentlich ausbreitet?
Putin lag in fast allen Einschätzungen, was die “Sonderoperation” in der Ukraine betrifft, falsch.
Hoffentlich täuscht er sich auch bei der Wirkung seiner Propaganda. Wenn nicht, ist auch dem russischen Volk wohl nicht mehr zu helfen.
Die Ukrainer pauschal als Neonazis diffamieren, aber selbst Methoden wie im Dritten Reich anwenden.
Ein solches Vorgesehen ist so dermaßen perfide, dass ich dafür kaum Worte finde.
Ha, Herr Jusczyck, dafür fehlen einem tatsächlich die Worte. Es sollte sich niemand wundern, wenn diese krankhaft-perfide Propaganda, auch das Verhältnis zum russischen Volk nachhaltig schädigt.
Wer an dieser Stelle die Einschränkung der Reisefreiheit für bestimmte russische Bürger durch EU-Staaten oder die EU oftmals kritisiert hat, so als sei dies ein “Menschenrecht”, sollte sich einmal mit den Folgen für die Reisefreiheit der Russen durch die Mobilmachung Putins beschäftigen, denn der Schritt des russischen Präsidenten schränkt diese nun selber massiv ein.
“Nach dem Befehl zur Teilmobilmachung müssen sich Russen im wehrpflichtigen Alter laut Gesetz nun an ihrem Wohnort aufhalten. »Bürgern, die (als Reservisten) im Militärregister erfasst sind, ist ab dem Moment der Mobilisierung das Verlassen des Wohnorts ohne Genehmigung der Militärkommissariate und der für Reserven zuständigen Exekutivorgane verboten«, heißt es in dem Gesetz.
Laut dem Leiter des Verteidigungsausschusses in der Duma, Andrej Kartapolow, betrifft die Einschränkung der Reisefreiheit vor allem Auslandsurlaube.“
(Spon 21/9/20)
Normalerweise fangen Märchen an mit "es war einmal". In Russland dagegen mit "es ist nunmal".
Man kann diese Ankündigung der Teilmobilisierung nicht überprüfen wie so vieles.Über das warum und wieso kann man nur spekulieren.
Ich deuten das als politisches Zeichen und nicht als militärische Maßnahme. Ein Zeichen nach innen, um die Hart-Liner in den eigenen Reihen zu beruhigen und der Opposition zu signalisieren, dass alles unter Kontrolle ist und das Rebellieren nicht lohnt.
Aufgrund der schwachen Leistungen der russischen Armee sollte man gelassen bleiben.Unwahrscheinlich, dass diese Reservisten besser sind als die regulären Soldaten.Die Reservisten haben noch weniger Lust zum kämpfen und sterben.