Offenbar erhöht sich das Alzheimer-Risiko für ältere Menschen signifikant nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Das haben Forscher von der Universität in Cleveland, Ohio, herausgefunden. Sie haben die Gesundheitsdaten von 6,2 Millionen Senioren untersucht, aufgeteilt in zwei Gruppen: Die Patienten, die eine Corona-Infektion durchgemacht haben und die, die keine Corona-Infektion durchgemacht haben.
Innerhalb eines Jahres nach der Infektion ist bei doppelt so vielen Über-65-Jährigen die Alzheimer-Krankheit ausgebrochen als in der Kontrollgruppe. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter weiter, bei den Über-85-Jährigen war die Zahl der Alzheimer-Ausbrüche noch höher. Die Studie wurde von der Case Western Reserve University erstellt. Nachzulesen ist sie im Journal of Alzheimer's Disease.
Ursächlicher Zusammenhang nicht erwiesen
Dass das Coronavirus für die Alzheimer-Erkrankung verantwortlich ist, können die Forscher nicht eindeutig sagen. Das hängt damit zusammen, dass die Ursachen für die Alzheimer-Krankheit noch größtenteils unklar sind.
Es gibt hier zwei Möglichkeiten. Erstens: Das Coronavirus schädigt das zentrale Nervensystem und verursacht damit die Krankheit. Möglichkeit zwei: Die Krankheit war bereits unerkannt da und das Coronavirus hat ihren Ausbruch beschleunigt. In beiden Fällen wäre aber der Einfluss von Covid auf Alzheimer nicht zu leugnen.
Konsequenzen aus neuen Erkenntnissen
Das ist zunächst eine Erkenntnis, die die Gesellschaft vor neue Probleme stellen könnte. Denn das würde bedeuten, dass im Nachgang der Corona-Pandemie eine Alzheimer-Welle auf uns zurollt, als weitere Langzeitfolge.
Bei einer starken Zunahme der Alzheimer-Fälle würde man innerhalb weniger Jahre viel mehr Plätze in den Pflegeeinrichtungen brauchen. Bisher gibt es kein Medikament, um die Alzheimer-Krankheit zu heilen. Man bräuchte viel mehr Personal, das gar nicht zur Verfügung steht, und damit auch viel mehr Geld.
vrt/sh