Der Kreml sprach von einer guten Gelegenheit, die Wirksamkeit des Getreide-Abkommens mit der Ukraine zu testen. Der ukrainische Außenminister Kuleba schrieb auf Twitter von einem Tag der Erleichterung für den Nahen Osten, Asien und Afrika. Die Menschen dort sind stark von Getreidelieferungen aus der Ukraine abhängig.
Montagmorgen hatte ein erster Frachter mit Mais an Bord den Hafen von Odessa mit Ziel Libanon verlassen. In den ukrainischen Häfen sind wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine seit Ende Februar bis zu 25 Millionen Tonnen Getreide blockiert. Die Ukraine zählt zu den weltgrößten Exporteuren von Weizen und anderem Getreide.
EU und UN begrüßen Wiederaufnahme
Die Wiederaufnahme von Getreideexporten über den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa ist nach Einschätzung der EU ein erster Schritt zur Linderung der durch Russlands Krieg ausgelösten Welternährungskrise.
Man erwarte jetzt, dass das Abkommen vollständig umgesetzt werde und ukrainische Exporte an die Kunden in aller Welt wieder aufgenommen würden, sagte ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Borrell. Dies sei notwendig, weil die negativen Folgen der russischen Aggression gegen die Ukraine die schwächsten Menschen in Afrika, Asien und im Nahen Osten träfen.
Auch UN-Generalsekretär Guterres hat die Wiederaufnahme von Getreideexporten über den ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa als "Meilenstein" gewürdigt. Das Ablegen des ersten Schiffes nach der russischen Blockade könne aber nur der Anfang sein - viele weitere Handelsschiffe müssten nun folgen und Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine transportieren.
Guterres kündigte an, dass die Vereinten Nationen mit einem geliehenen Schiff selbst Getreide aus dem Land bringen wollten.
Die Nahrungsmittel aus der Ukraine werden auf dem Weltmarkt - vor allem in Asien, Afrika und Nahost - dringend benötigt.
dpa/dlf/mh