Das russische Militär habe gezielt ein Gefängnis in der Siedlung Oleniwka beschossen, in dem auch ukrainische Gefangene festgehalten worden seien. Das erklärte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Dadurch sollten der Ukraine Kriegsverbrechen angelastet werden. Zudem wolle Russland Hinrichtungen und Folter von Gefangenen verschleiern.
Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium verlauten lassen, das Gefängnis sei von der ukrainischen Armee beschossen worden. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Erneute Angriffe der russischen Armee gab es in der Region Kiew. Dabei wurden nach Angaben des dortigen Gouverneurs 15 Menschen verletzt. Auch die südöstliche Stadt Mykolajiw war wieder Ziel russischer Raketen. Dort sollen mindestens vier Menschen getötet und weitere verletzt worden sein.
Getötete Zivilisten
In den ukrainischen Kriegsgebieten sind nach Angaben örtlicher Behörden innerhalb von zwei Tagen mehr als ein Dutzend Zivilisten getötet und zahlreiche Menschen verletzt worden. Allein am Donnerstag seien acht Menschen getötet und 19 verletzt worden. Das teilte der Militärgouverneur des ostukrainischen Gebiets Donezk mit.
Tote und Verletzte gab es demnach in der östlichen Stadt Charkiw und in der südlichen Hafenstadt Mykolajiw. Auch in dem von russischen Truppen besetzten Teil des Donezker Gebiets seien Zivilisten getötet und verletzt worden. Die Angaben der Behörden zu den Opferzahlen ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Einer Zählung der Vereinten Nationen zufolge wurde seit Beginn des Krieges Ende Februar mindestens 5200 Zivilisten getötet.
dlf/dop