Die ganze Stadt sei noch nicht eingenommen. Russland kontrolliere aber rund 70 Prozent. Mit der kompletten Einnahme der Stadt hätten die prorussischen Separatisten die Region Luhansk fast komplett unter ihrer Kontrolle und ein wichtiges Kriegsziel erreicht.
Im umkämpften Industriegebiet Azot würden sich weiter etwa 500 Zivilisten, darunter etwa 40 Kinder, aufhalten. Über eine Evakuierung von Zivilisten aus dem Chemiewerk werde verhandelt. Dort seien außerdem 300 bis 400 ukrainische Soldaten eingeschlossen.
Unabhängig überprüft werden können die Angaben nicht.
Amnesty: Zahlreiche tote Zivilisten durch Streumunition in Charkiw
Nach Recherchen von Amnesty International haben russische Truppen im ostukrainischen Gebiet Charkiw zahlreiche Zivilisten durch den Einsatz von Streumunition getötet. Die Menschen seien in ihren Häusern und auf der Straße getötet worden, während sie etwa mit ihren Kindern Spielplätze besuchten oder beim Einkaufen, berichtet eine Sprecherin.
Die Verantwortlichen für diese Angriffe müssten vor Gericht gestellt und die Verletzten sowie die Angehörigen der Opfer entschädigt werden, fordert die Menschenrechtsorganisation.
Selenskyj: Ukraine braucht moderne Luftabwehr-Systeme
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat indessen den Westen erneut um die Lieferung moderner Luftabwehr-Systeme gebeten. Seit der russischen Invasion im Februar seien ukrainische Städte von gut 2.600 feindlichen Raketen getroffen worden, so Selenskyj in einer Videoansprache. Diese Leben hätten gerettet werden können, wenn die Ukraine erhört worden wäre.
Von dem laut einem Medienbericht anstehenden Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kiew erhofft sich die Ukraine die Zusage zur sofortigen Lieferung deutscher Panzer. Der ukrainische Botschafter in Berlin Melnyk sagte, die Ukrainer erwarten, dass Scholz bei seinem Besuch in Kiew ein neues Hilfspaket deutscher Rüstungsgüter verkünden wird, das unbedingt sofort lieferbare Kampfpanzer und Schützenpanzer beinhalten soll.
dpa/sh