Die Anlage wird nach ukrainischen Angaben von Hunderten Zivilisten als Luftschutzbunker genutzt. Eine vergleichbare Einkesselung durch russische Truppen wie bis vor kurzem in der Hafenstadt Mariupol drohe derzeit jedoch nicht.
Mehr als 90 Prozent des Luhansker Gebiets, in dem Sjewjerodonezk liegt, ist von Russland bereits besetzt. Die russischen Truppen stehen möglicherweise kurz vor der Übernahme der Kontrolle in dem Gebiet. Das ist ein wichtiges russisches Kriegsziel.
Der ukrainische Präsident Selenskyj bezeichnete die Schlacht um Sjewjerodonezk als richtungsweisend für den Kampf im Osten des Landes. Es sei eine sehr brutale und schwere Schlacht, sagte er in einer Videobotschaft. In vielem entscheide sich dort das Schicksal des Donbass.
Nach Angaben des Regionalgouverneurs von Luhansk kontrolliert die russische Armee mittlerweile den größten Teil von Sjewjerodonezk. Das Industriegebiet der Stadt werde aber noch von den ukrainischen Verteidigern gehalten.
Nach Angaben britischer Geheimdienste sind russische Truppen in den vergangenen Tagen auch in Richtung der ostukrainischen Stadt Isjum vorgerückt. Die Truppen hätten ihre Angriffe in der Region verstärkt, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. Isjum liegt im Gebiet Charkiw, das an die Region Luhansk grenzt.
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