Zuvor hatte es in Kiew und auch in anderen Landesteilen Luftalarm gegeben. Noch ist nicht klar, ob die Stadt von russischen Raketen oder Luftangriffen getroffen wurde. Seit mehreren Wochen war es in Kiew relativ ruhig.
Schwer umkämpft ist weiterhin die Stadt Sjewjerodonezk in der Ostukraine. Sie ist derzeit das wichtigste Ziel der russischen Truppen. Die ukrainische Seite meldete am Samstag, einige Teile der Stadt zurückerobert zu haben. Diese Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
belga/afp/dlf/jp
Im Endeffekt wird der Westen nicht drum rumkommen zumindest ukrainische Piloten und Flugzeugmechaniker auszubilden, die werden russische Waffen nicht mehr kriegen - daher wäre es angebracht die JETZT bereits hierhin zu holen um mit der Instruktion zu beginnen. Schlussendlich wird es darauf hinauslaufen, die Ukraine rein westlich zu bewaffnen, das wird unvermeidbar sein, es sei denn Putin gewinnt... Und das ist höllisch gefährlich, denn dann ist die Ka... am dampfen
Wann hat Russland gewonnen und wann die Ukraine?
Diese banale Frage lässt sich m.E. gar nicht so leicht beantworten.
Wenn Putin nach einer erfolgreichen Besetzung des Donbass einseitig einen Sieg verkündet, wäre das dann auch ein solcher?
Von einem Sieg einer Seite (und infolgedessen einer Niederlage der anderen) kann man doch nur dann sprechen, wenn es nach einem Waffenstillstand zur Aushandlung eines Friedensvertrags kommt.
Es besteht die akute Gefahr eines sich Monate, wenn nicht gar Jahre hinziehenden Konfliktes mit vielen weiteren Toten, einer zerstörten Infrastruktur und massiven Folgen u.a. für die Welternährung.
Putin könnte zwar einseitig einen Sieg verkünden, solange jedoch immer damit gerechnet werden muss, dass der Donbass mit westlichen Waffen und umgekehrt der Rest der Ukraine durch russische Luftschläge angegriffen wird, kann von einem Sieg der einen oder anderen Seite keine Rede sein.
Am besten wäre wohl ein Referendum in den besetzten Gebieten, welches von der UN durchgeführt und von beiden Seiten anerkannt wird.
Die Idee mit dem Referendum hat was für sich, allerdings müsste der Kreml der Rückkehr der geflüchteten Bevölkerung in ihre Heimat vorher zulassen, denn wenn nur die russischfreundliche Bevölkerung zugelassen wird, ist das Resultat vorhersehbar - ich denke mal das selbst die Krimbewohner ihre Präferenz kundtun sollten, ob der Kreml aber so etwas zulässt steht auf einem anderen Blatt
Da stimme ich Ihnen zu, Herr Margraff.
Ich finde den Vorschlag eines Plebiszits, den Edward Luttwak in der WELT vorgestellt hat, dennoch bemerkenswert, da er bisher noch nicht in die Diskussion eingebracht worden ist.
Ich schätze, der Krieg wird enden wie die Zypern-Krise. Die Türkei hatte in den 70ern den Norden Zyperns besetzt und einen unabhängigen Staat ausgerufen.
Russland wird bestimmt eine Linie auf der Landkarte definiert haben, bis wo man vorrücken wird. Ist diese Linie erreicht, stellt es die Kampfhandlungen einseitig ein.Ab dem Moment wird Russland mit sich reden lassen, vielleicht über eine Pufferzone entlang dieser Linie, Getreideexport, Gefangenaustausch, Aufheben der Sanktionen etc. Nur wird Russland das besetzte Gebiet nicht mehr räumen.Das ist dann die Stunde für die Talleyrands der Großmächte, einen Kuhhandel zu vereinbaren, also um Gebiete und Menschen zu schachern.
"Das ist dann die Stunde für die Talleyrands der Großmächte, einen Kuhhandel zu vereinbaren, also um Gebiete und Menschen zu schachern."
Warm diese abfällige Bemerkung?
Talleyrand war ein äußerst erfolgreicher französischer Politiker, vor allem, was seine persönliche Karriere betraf. Er hat es geschickt verstanden, sich jedem Regime anzupassen, von Ludwig XVI. über das Revolutionsregime und Napoleon (Der ihn so beurteilte: "De la merde dans un bas de soie") bis hin zu Louis-Philippe... und dabei beachtliche Erfolge für Frankreich erzielte (Wiener Kongress).
Also ein "Realpolitiker" reinsten Wassers, eigentlich so ganz nach dem Geschmack unseres Eimerscheiders.
Und wieso "schachern" und "Kuhhandel", ganz normal im Sinne derselben "Realpolitik", oder nicht?
Im Sinne der "Realpolitik": Wenn Russland das inzwischen total zerstörte Gebiet annektieren oder auch nur dauerhaft besetzten will, muss es auch allein für dessen Wiederaufbau sorgen, was etliche Milliarden Rubel kosten dürfte. Ein schöner Klotz am Bein.