Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor der Verbreitung von Affenpocken, weil es auf Festivals oft eng wird. Da stehen die Menschen dicht gedrängt vor den Bühnen, es wird auch mal kuschelig. Sex spielt bei der Übertragung des Virus eine Rolle. Deshalb hat das Regionalbüro der WHO in Europa darauf hingewiesen, dass "das Potenzial für eine weitere Übertragung der Affenpocken in Europa und anderswo im Sommer hoch" sei, heißt es in einer Erklärung.
In vielen Ländern werden immer mehr Fälle von Affenpocken bestätigt. In Belgien ist die Anzahl auf 17 gestiegen. Das Gesundheitsinstitut Sciensano ist sicher, dass mindestens zehn Betroffene entweder an dem Fetisch-Festival Darklands, das Anfang Mai in der Nähe von Antwerpen stattgefunden hat, oder auf einer Reise nach Spanien oder Portugal waren. Das sind noch nicht viele, wenn man mit Corona vergleicht. Das liegt daran, dass das Affenpocken-Virus nicht so leicht übertragen wird.
Übertragungsweg
Nach dem, was bisher bekannt ist, verläuft eine Ansteckung vermutlich über ungeschützten Sexualkontakt. Die positiv Getesteten in Belgien sind alle Männer, die Sex mit Männern haben. Das Virus wird über Körperflüssigkeiten übertragen, zum Beispiel über das Blut. Oder eben auch über Pocken, also einen Hautausschlag, der sich bildet, wenn jemand mit dem Virus infiziert ist.
Es gibt ein paar Dinge, die Experten empfehlen. Sie gehen zum Beispiel davon aus, dass auch die Hautschuppen der Pocken infektiös sind, vielleicht sogar ziemlich lange. Deshalb: Beim Toilettengang auf dem Festival eher pingelig sein. Vielleicht auch den Schlafsack für sich behalten. Der Weltgesundheitsorganisation geht es nach eigenen Angaben vor allem darum, "bei sexuell aktiven Menschen das Bewusstsein für die Affenpocken-Krankheit zu steigern". Dazu gehört, dass die Menschen wachsam sind: hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und ein windpockenartiger Ausschlag - vor allem wenn der sich an Handflächen oder Fußsohlen gebildet hat. Dann könnte man mit dem Affenpocken-Virus infiziert sein und dann sollte man zum Arzt gehen.
dlf/dpa/vrt/jp