US-Militärexperten zufolge kontrollieren sie mittlerweile 90 Prozent der Region Luhansk. Ukrainische Verbände verteidigen noch ein Gebiet zwischen zwei strategisch wichtigen Städten.
Präsident Selenskyj sprach in der Nacht von einer schwierigen Lage im Donbass. Die russische Armee werfe alle Kräfte, die sie noch habe, in diesen Angriff. Die westlichen Partner bat er erneuert um schwere Waffen.
Auch das ukrainische Verteidigungsministerium sprach von einer schwierigen Lage im Donbass. Offenbar wolle die russische Armee ukrainische Einheiten in den Großstädten Sjewjerodonezk und Lyssytschansk einkesseln, sagte ein Sprecher. Beide Städte hatten vor dem Krieg etwa 100.000 Einwohner.
Auch aus anderen Landesteilen werden russische Raketenangriffe gemeldet.
Innenminister: 20.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen
In den drei Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind nach ukrainischen Angaben etwa 20.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen angezeigt worden. Allein 13.500 solcher Taten hätten die Ermittler der Polizei registriert, sagte Innenminister Monastyrskyj im ukrainischen Fernsehen.
Gesammeltes Beweismaterial solle später an internationale Gremien übermittelt werden, um mutmaßliche russische Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen, sagte der Minister.
dpa/jp