In einer Kleinstadt in der Nähe von Saporischschja hat es einen Sprengstoffanschlag auf den neuen Bürgermeister gegeben, der von der russischen Besatzung eingesetzt worden war. Dabei wurde der Mann schwer verletzt, teilte die ukrainische Militärverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit.
Es handle sich um einen gezielten Partisanenangriff gegen einen Kollaborateur, heißt es weiter. Medienberichten zufolge wurden auch seine Leibwächter bei dem Attentat verletzt. Laut der ukrainischen Militärverwaltung suchen die russischen Besatzungstruppen nun nach zwei jungen Männern in einem roten Audi.
Das russische Militär hat indessen nach eigenen Angaben einen Militärtransport nahe Kiew bombardiert. Dabei sollen den Angaben zufolge bei der Bahnstation Malyn im Gebiet Schytomyr Waffen und Militärtechnik vernichtet worden sein, die in den Donbass verlegt werden sollten. Ukrainische Quellen hatten bereits am Sonntagabend die Bombardierung der Kleinstadt gemeldet und dabei über ein Todesopfer und mehrere Verletzte berichtet.
Das russische Militär hat zudem nach eigenen Angaben zahlreiche Raketen- und Luftangriffe im ostukrainischen Donbass-Gebiet ausgeführt. Nach russischen Angaben wurden dabei mehr als 230 ukrainische Soldaten getötet und 33 Militärfahrzeuge außer Gefecht gesetzt. Unabhängig waren diese Angaben nicht zu überprüfen.
In der Ostukraine sind die Kämpfe zurzeit besonders hart. Präsident Selenskyj hat die Tagesverluste der eigenen Truppen dort auf 50 bis 100 Soldaten beziffert. Mit den hohen Verlusten begründete er die Ablehnung einer Petition, Männern im wehrpflichtigen Alter die Ausreise aus der Ukraine zu erlauben.
Zuletzt hatte Selenskyj Mitte April die eigenen Verluste offengelegt. Damals sprach er von insgesamt etwa 3.000 ukrainischen Soldaten, die seit dem russischen Angriff am 24. Februar gestorben seien. Genaue Zahlenangaben hat das Präsidialamt allerdings verweigert, mit der Begründung, dies sei ein Kriegsgeheimnis.
dpa/sh
Endlich werden auch von der ukrainischen Seite Angaben über Verluste gemacht.
Die Ukraine hat inzwischen leider noch ein weiteres Problem, das nur selten benannt wird: einen akuten Treibstoffmangel.
Panzer und Artillerie verbrauchen Unmengen davon.
Die Russen haben durch ihre Luftangriffe alle wichtigen Lagerstätten zerstört.
Wenn der Westen das Land mit schwerem militärischem Gerät versorgt, muss er ebenso den Treibstoff und die Tankfahrzeuge bereitstellen.
Da die Anlieferung im Westen, d.h. über Polen und Rumänien, erfolgt, es in der Ukraine aber keine sicheren Tanklager mehr gibt, entsteht eine gewaltige logistische Herausforderung.
Nur um sich einmal die Distanzen vor Augen zu führen: Von Lwiw nach Dnipro sind es über 800 km Luftlinie und die Front liegt noch weiter östlich davon!
Es müssen also permanent Tankfahrzeuge riesige Distanzen von einem zum anderen Ende des Landes zurücklegen.
Hinzu kommt, dass die Ukraine inzwischen so pleite ist, dass sie noch nicht einmal mehr die Renten für ihre Bürger auszahlen kann.