Nach mehreren Tagen ohne nennenswerte Fortschritte erzielten die russischen Truppen im Donbass-Gebiet wieder Geländegewinne. Der Feind habe durch Angriffe den Nordrand von Schandrigolowe erobert, teilte der ukrainische Generalstab am Sonntag in seinem Lagebericht mit.
Schandrigolowe liegt rund 20 Kilometer nördlich der Großstadt Slowjansk, die Teilziel der russischen Operation im Donbass ist. Darüber hinaus fahren die russischen Truppen auch weiterhin Angriffe Richtung Sjewjerodonezk, Popasna, und Awdijiwka.
Die russischen Truppen setzten unterdessen auch ihre Angriffe auf das Stahlwerk Azovstal in Mariupol fort. Es ist die letzte Bastion der Ukrainer in der weitgehend zerstörten Hafenstadt. Ungeachtet ihrer äußerst schwierigen Lage wollen die verbliebenen Soldaten nicht aufgeben. Kapitulation sei keine Option, sagte ein Vertreter des Asow-Regiments am Sonntag bei einer Online-Pressekonferenz, bei der er aus dem Inneren des Werks zugeschaltet gewesen sein soll.
Putin gratuliert ostukrainischen Separatisten
Vor dem "Tag des Sieges" hat Kremlchef Putin den Führungen mehrerer Ex-Sowjetrepubliken sowie der ostukrainischen Separatistengebiete zum 77. Jahrestag des Weltkriegsendes gratuliert. Heute sei es gemeinschaftliche Pflicht, die Wiedergeburt des Nazismus zu verhindern, der so viel Leid über die Menschen verschiedener Länder gebracht habe, heißt es in der Grußbotschaft auf der Kreml-Webseite.
Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit einer angeblichen "Entnazifizierung" des Nachbarlandes begründet. Der ukrainische Präsident Selenskyj wiederum verglich in einer Videobotschaft den russischen Angriff auf sein Land mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht 1941 auf die Sowjetunion.
dpa/vk