Das teilte der Leiter des ukrainischen Präsidialamts Jermak auf seinem Telegram-Kanal mit. Er sprach von einer "weiteren Etappe der Evakuierung", die in den nächsten Tagen fortgesetzt werden solle, und dankte der UN für ihre Hilfe bei der Organisation der Flüchtlingskorridore.
Zuvor hatte schon UN-Generalsekretär António Guterres von 500 Zivilisten gesprochen, die dank der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes aus der weitestgehend eingenommenen Hafenstadt fliehen konnten. Guterres betonte, er hoffe auf weitere Flüchtlingskorridore. Immer noch sollen im Stahlwerk bis zu 200 Zivilisten und eine unbekannte Anzahl an ukrainischen Kämpfern ausharren.
London: Hohe Verluste für Moskau
Nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten müssen die russischen Truppen bei ihrem Sturm auf das Azovstal-Werk schwere Verluste hinnehmen. Russland wolle das Stahlwerk, die letzte Bastion der Verteidiger von Mariupol, wohl für die Siegesfeier am 9. Mai erobern, heißt es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums. Davon geht auch Präsident Selenskyjs Berater aus.
Russlands Präsident Putin wünsche sich für den Jahrestag des Siegs über Nazi-Deutschland einen symbolischen Erfolg in der Ukraine. Russland müsse das aber mit hohen Verlusten an Soldaten, Material und Munition bezahlen, schreibt das britische Verteidigungsministerium.
Der Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs wird in Russland am 9. Mai gefeiert. In Moskau ist am Montag eine große Militärparade geplant.
dpa/sh