Warschau erklärte, man sei auf den Gasstopp vorbereitet. Auch Bulgarien habe Schritte zur alternativen Gasversorgung unternommen, hieß es. Vorerst sei keine Begrenzung des Gasverbrauchs notwendig. Der bulgarische Energieminister Nikolow hat Russland vorgeworfen, Gas als politische und wirtschaftliche Waffe einzusetzen.
Der russische Energiekonzern Gazprom hat inzwischen bestätigt, kein Gas mehr nach Polen und Bulgarien zu liefern. Gazprom habe die Lieferungen eingestellt, weil die Gasunternehmen nicht rechtzeitig in Rubel gezahlt hätten.
Darüber hinaus warnte Gazprom Polen und Bulgarien, russisches Gas anzuzapfen, das über ihr Territorium an andere Länder geliefert wird.
Sofia und Warschau betonten, ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllt zu haben. Alle Zahlungen, die der laufende Vertrag erforderlich mache, seien rechtzeitig getätigt worden.
Der Lieferstopp von Gas aus Russland an EU-Länder trifft die Union nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nicht unerwartet. Die EU sei vorbereitet auf dieses Szenario, sagte von der Leyen. Man stehe in engem Kontakt mit allen EU-Staaten und habe daran gearbeitet, Lieferungen aus anderen Ländern sicherzustellen.
Zudem gebe es Notfallpläne für eine solche Situation. Es sei ein "weiterer Versuch Russlands, Gas als Erpressungsinstrument einzusetzen". Dies zeige einmal mehr die Unzuverlässigkeit Russlands als Gaslieferant.
dpa/cd