In der Fabrik sollen die Neptun-Raketen hergestellt worden sein. Das berichteten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP. Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurden die Neptun-Raketen bei dem Angriff auf den russischen Kreuzer Moskwa eingesetzt.
Der russische Angriff scheint also eine Vergeltung für den Beschuss des Kriegsschiffs Moskwa zu sein. Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte war am Donnerstag versenkt worden. Moskau bestreitet dies und behauptet, das Feuer sei auf dem Schiff durch die Explosion von Munition ausgebrochen.
Sieben Tote bei Beschuss von Flüchtlingsbussen
Bei einem Beschuss von Flüchtlingsbussen sollen in der Ostukraine offiziellen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden sein. 27 weitere Menschen sollen durch den Angriff russischer Soldaten in der Ortschaft Borowa verletzt worden sein. Das teilte die Staatsanwaltschaft des Gebietes Charkiw mit. Es werde wegen Mordes ermittelt. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht.
Russische Truppen konzentrieren sich bei ihren Angriffen derzeit offenbar verstärkt auf die Region Luhansk. Wie der ukrainische Generalstab mitteilte, gab es in den vergangenen 24 Stunden an acht Orten in den Regionen Luhansk und Donezk Angriffe Russlands, die demnach aber alle abgewehrt werden konnten.
Kiew dementiert angeblichen Beschuss russischen Territoriums
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat unterdessen den Beschuss von russischem Territorium bestritten. Diese Vorwürfe seien falsch und der Zwischenfall eine geplante russische Provokation, teilte der Geheimdienst auf seiner Facebook-Seite mit.
Am Donnerstag hatte Moskau Kiew beschuldigt, beim Beschuss einer Ortschaft im westrussischen Gebiet Brjansk nahe der ukrainischen Grenze sieben Zivilisten verletzt zu haben, darunter ein Kleinkind.
Russland hatte in den vergangenen Wochen mehrfach vermeintlich ukrainische Angriffe auf grenznahe russische Gebiete beklagt und zuletzt damit gedroht, darauf mit einer verstärkten Bombardierung der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu reagieren.
Selenskyj dankt Landsleuten nach 50 Tagen Krieg
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat am 50. Tag des russischen Angriffskriegs den Durchhaltewillen seiner Landsleute gewürdigt. In einer Videobotschaft sprach er von einer großen Leistung der Streitkräfte sowie von Millionen von Ukrainern. Viele hätten dies seinem Land nicht zugetraut.
Zudem dankte Selenskyj allen internationalen Unterstützern. Er habe in den 50 Tagen viel Großzügigkeit gesehen. Mit Blick auf zurückhaltendere Regierungen meinte der ukrainische Staatschef, er habe aber auch Politiker erlebt, die sich so verhielten, als hätten sie keine Macht.
dpa/ard/dop