Wie das ukrainische Militär mitteilte, griffen russische Truppen auch den Hafen und das Stahlwerk der Stadt an. In dem ausgedehnten Industriekomplex haben sich ukrainische Soldaten verschanzt.
Die Großstadt Charkiw im Osten des Landes sei von russischer Artillerie beschossen worden, hieß es. Die Angaben zum Kampfgeschehen sind nicht unabhängig überprüfbar. Für die kommenden Tage oder Wochen wird eine großangelegte russische Offensive im Osten der Ukraine erwartet.
Chemiewaffenbehörde besorgt
Die Chemiewaffenkontrollbehörde OPCW hat sich besorgt zu Berichten über einen möglichen Einsatz von Chemiewaffen in der ukrainischen Stadt Mariupol geäußert.Alle 193 Mitgliedstaaten der OPCW einschließlich der Russischen Föderation und der Ukraine hätten sich verpflichtet, "niemals chemische Waffen zu entwickeln, zu produzieren, anzuschaffen ... oder zu benutzen", heißt es in einer Stellungnahme der Kontrollbehörde in Den Haag. Der Einsatz chemischer Waffen sei verwerflich und stehe im Widerspruch zu "den gesetzlichen Normen der internationalen Gemeinschaft".
Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert von der internationalen Gemeinschaft vorbeugende Schritte gegen den möglichen Einsatz von Massenvernichtungswaffen durch Russland. Dies sei nötig wegen des wiederholten Einsatzes von Phosphormunition und wegen der russischen Drohung, in Mariupol Chemiewaffen einzusetzen. Dabei bezog er sich auf die Berichte aus Mariupol, wonach Russland dort mit einer nicht identifizierten chemischen Substanz angegriffen habe.
Es sei nicht hundertprozentig festzustellen, was das für eine Substanz war, sagte er. In der belagerten Stadt sei es unmöglich, eine vollgültige Untersuchung durchzuführen.
dpa/sh