Putin sei der größte Kriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts, sagte die ukrainische Chefanklägerin Irina Venediktova gegenüber Sky News. Als Präsident genieße er zwar Immunität, aber die werde nicht ewig anhalten, warnte sie.
Einer der Fälle, die Venediktova untersucht, ist der Raketenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk am Freitag. Dabei kamen mehr als 50 Menschen ums Leben. Laut Venediktova gibt es Beweise dafür, dass der Bahnhof von einer russischen Rakete getroffen wurde.
Sie wies auch darauf hin, dass allein in Kiew 1.222 Zivilisten ums Leben gekommen sind und in der Stadt Mariupol, die seit Wochen belagert wird, 90 Prozent der Infrastruktur zerstört worden ist.
Präsident Selenskyj hatte letzte Woche einen "speziellen Mechanismus" zur Verfolgung von Kriegsverbrechern angekündigt. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag ermittelt ebenfalls wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine.
belga/vk
Solange diejenigen, die für diese Verbrechen verantwortlich sind, nicht zur Rechenschaft gezogen werden, sehe ich keine Möglichkeit, die es der westlichen Staatengemeinschaft erlauben würde, die bestehenden Sanktionen aufzuheben.
Russland wird immer mehr zu einem Paria, mit dem niemand etwas zu tun haben möchte; ja es ist bereits in dieser Lage.
Das Problem dabei ist, dass die Mehrheit der Russen dies offenbar nicht stört, wie aktuelle Umfragen unabhängiger Institute belegen.
Die Wahrheit über den Krieg, sowohl was die von russischen Truppen verübten Kriegsverbrechen gegenüber der ukrainischen Zivilbevölkerung als auch die Verluste an eigenen Soldaten anbelangt, wird sich auch in Russland, ungeachtet aller Medien- und Internetzensur, nicht dauerhaft unterdrücken lassen. Das könnte zu einem Stimmungsumschwung in der Bevölkerung führen und einen Regimewechsel einleiten.