Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht von einem weiteren Kriegsverbrechen durch russische Truppen. Was in Borodjanka geschehen sei, sei "viel schrecklicher" als in Butscha, sagte er. Die Bilder und Berichte aus Butscha hatten in den letzten Tagen weltweit Entsetzen ausgelöst.
Im Angriffskrieg gegen die Ukraine konzentrieren sich die russischen Truppen nach ukrainischen Angaben weiter auf die Eroberung der südlichen Hafenstadt Mariupol und das Gebiet Charkiw im Osten des Landes. Das teilt der ukrainische Generalstab in seinem morgendlichen Lagebericht mit. Demnach werden mehrere Städten in den Gebieten Luhansk und Donezk mit Raketenwerfern beschossen und aus der Luft angegriffen.
Das russische Staatsfernsehen hatte berichtet, das Zentrum von Mariupol am Asowschen Meer sei bereits eingenommen. In der Stadt hielten sich aber noch 3.000 ukrainische Kämpfer auf.
Nach ukrainischen Angaben sind am Donnerstag mehr als 4.500 Menschen aus umkämpften Gebieten in Sicherheit gebracht worden, 1.200 alleine aus der belagerten Hafenstadt Mariupol. Das teilte Vizeregierungschefin Wereschtschuk mit. Aus dem Gebiet Luhansk im Osten des Landes wurden rund 1.400 Menschen evakuiert. Die ukrainische Regierung hatte am Morgen landesweit zehn Fluchtkorridore angekündigt.
dpa/vrt/jp