Die Hilfsorganisation soll die Evakuierung der Menschen leiten. Die Konfliktparteien Ukraine und Russland haben zwar einem humanitären Korridor zugestimmt, doch müssen die Soldaten offenbar noch entsprechend informiert werden. Das teilte der Sprecher des Internationalen Roten Kreuzes in Genf mit. Außerdem haben sich beide Seiten noch nicht auf einen Zielort für die Menschen geeinigt.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums trat um 9:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine Feuerpause ein. Die Behörden in Mariupol teilten am Freitagmorgen mit, dass die Fluchtwege noch geschlossen seien.
Lediglich in der nahe gelegenen Stadt Berdjansk habe die Evakuierung von Menschen begonnen, die aus Mariupol dorthin geflüchtet waren. Sie bestiegen Busse für die Fahrt in das von ukrainischen Behörden kontrollierte Saporischschja.
Stadtkommandant: Lage in Kiew verbessert sich
Die Situation in Kiew hat sich nach Angaben des Stadtkommandanten etwas entspannt. In den Außenbezirken der ukrainischen Hauptstadt wird den Angaben zufolge aber weiterhin gekämpft. Die zivile Infrastruktur in Kiew werde wiederhergestellt, hieß es. Der Kommandant rief die Bevölkerung trotz der Fortschritte zur Vorsicht auf.
Elf Siedlungen im Gebiet Cherson zurückerobert
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen elf Siedlungen im südukrainischen Gebiet Cherson zurückerobert. Dank des Erfolgs könnten die Einwohner nun Lebensmittel und Medikamente erhalten.
Nach Ansicht des ukrainischen Generalstabs will Russland seine militärische Präsenz in der Ost- und Südukraine aufrechterhalten. Demnach wird die ostukrainische Großstadt Charkiw weiter beschossen, ein Durchbruchsversuch nahe der Stadt Isjum sei aber gescheitert.
Auch ein russischer Vorstoß im südukrainischen Gebiet Mykolajiw sei nicht erfolgreich gewesen. Im Norden hätten sich einige russische Einheiten zurückgezogen.
Moskau hatte angekündigt, die Angriffe auf Kiew zu reduzieren und sich auf die Offensive im ostukrainischen Kohlerevier Donbass zu konzentrieren.
Die Angaben beider Seiten können nicht unabhängig überprüft werden.
dpa/sh