2,3 Millionen Menschen sind über die Grenze nach Polen geflohen, 600.000 nach Rumänien und 385.000 nach Moldawien.
Kiew kündigt drei Fluchtkorridore an
Die ukrainische Regierung hat eigenen Angaben zufolge für Dienstag mit den russischen Truppen drei Fluchtkorridore für die Evakuierung von Zivilisten ausgehandelt. Das sagte die Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk in Kiew.
Demnach soll es möglich sein, aus der belagerten Hafenstadt Mariupol im Gebiet Donezk mit privaten Autos herauszufahren. Außerdem seien 34 Busse unterwegs. Diese sollen Menschen aus Mariupol mitnehmen, die eigenständig in das knapp 70 Kilometer entfernte Berdjansk gelangt sind. Nach Angaben örtlicher Behörden harren in Mariupol von den einst 440.000 Einwohnern immer noch mehr als 100.000 aus.
Vor knapp fünf Wochen, am 24. Februar, hatte Russland einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen. UN-Angaben zufolge sind seitdem mindestens 1.100 Zivilisten getötet worden. Die Vereinten Nationen und die Ukraine gehen aber von weitaus höheren Opferzahlen aus.
Selenskyj: Situation ungeachtet ukrainischer Erfolge angespannt
Ungeachtet mancher militärischer Erfolge schätzt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Situation in seinem Land weiter als angespannt ein. Das sagte er in seiner allabendlichen Videoansprache, die in der Nacht zu Dienstag auf Telegram veröffentlicht wurde.
Selenskyj teilte mit, die ukrainischen Verteidiger hätten russische Einheiten aus der Stadt Irpin bei Kiew zurückschlagen können. Die Kämpfe dauerten aber dort und auch in anderen Landesteilen weiter an. Unabhängig überprüft werden können die Angaben nicht.
dpa/belga/est/okr