Die stellvertretende Regierungschefin Wereschtschuk sagte, es gebe Geheimdienstinformationen über mögliche russische Provokationen auf den Routen.
Ukrainischen Angaben zufolge hatten beide Seiten am Sonntag zwei humanitäre Korridore vereinbart, um Zivilisten aus den Frontgebieten herauszuholen.
Auch die von Frankreich mit der Türkei und Griechenland geplante Evakuierung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol kann noch nicht anlaufen. Der Élyséepalast teilte mit, nach der Ankündigung der humanitären Aktion durch Präsident Macron stehe die dafür nötige Abstimmung mit dem russischen Präsidenten Putin noch aus.
Der Bürgermeister von Mariupol, Boitschenko, hat dazu aufgerufen, seine Stadt vollständig zu evakuieren, um eine noch schlimmere humanitäre Katastrophe zu verhindern. Mehr als 160.000 Zivilisten seien eingeschlossen und ohne Strom und Heizmöglichkeiten. Es stünden Busse für die Evakuierung bereit. Russland sage aber kein freies Geleit zu.
Lokale Behörden meldeten am Montag, dass in Mariupol schon zwischen 5.000 und 10.000 Zivilisten in Folge der russischen Angriffe ums Leben gekommen sind.
UN-Generalsekretär Guterres hat seinen Nothilfekoordinator Griffiths darum gebeten, die Möglichkeit eines "humanitären Waffenstillstands" im Ukraine-Krieg auszuloten. Griffiths werde damit sofort beginnen und sobald das möglich sei, auch nach Moskau und Kiew reisen, sagte Guterres vor Journalisten in New York. Die Vereinten Nationen täten bereits jetzt alles in ihrer Macht stehende, um den Betroffenen humanitäre Hilfe zu leisten, sagte Guterres weiter. Die Lösung der humanitären Tragödie sei aber politisch.
Am Montag sollte eine neue Gesprächsrunde der Unterhändler der Ukraine und Russlands in Istanbul beginnen. Nach übereinstimmenden Angaben beider Seiten ist die Verhandlung aber auf Dienstag verschoben worden.
dpa/dlf/orf/mh