Es seien aktuell weniger als zwei Millionen Menschen in der Stadt, die offiziell knapp drei Millionen Einwohner hat. Das Hauptziel der Russen sei, Kiew zu erobern, sagte Klitschko. Auch die Regierung solle gestürzt werden.
Im Norden und Nordwesten der Stadt haben sich russische Truppen in den Vorstädten festgesetzt. Neue Angriffe werden von Nordosten aus erwartet.
Unterdessen plant die Ukraine weitere Evakuierungen von Zivilisten aus den umkämpften Städten. Evakuiert werde vor allem aus dem Gebiet Sumy. Ebenso werde versucht, Menschen aus den belagerten Städten Charkiw, Mariupol und Wolnowacha in sichere Regionen zu bringen.
Vor allem in der eingeschlossenen Hafenstadt Mariupol ist die humanitäre Situation katastrophal. Die Menschen müssen seit Tagen ohne Strom, Wasser, Heizung und unter ständigem Beschuss ausharren. Mehrere Versuche zur Einrichtung eines Fluchtkorridors scheiterten. Beide Seiten warfen sich Sabotage vor.
Borrell: Bombardierung von Krankenhaus ein Kriegsverbrechen
Der EU-Außenbeauftragte Borrell hat den russischen Angriff auf Mariupol von Mittwoch scharf verurteilt. Er bezeichnete die Bombardierung eines Krankenhauses, in dem sich internationalen Medienberichten zufolge eine Entbindungsstation und ein Kinderkrankenhaus befindet, als "abscheuliches Kriegsverbrechen".
Borrell drängt auf humanitäre Hilfe und darauf, dass die Bewohner Mariupol verlassen können. Russland hatte die Bombardierung des Krankenhauses damit gerechtfertigt, dass es als Lager für radikale Nationalisten diene.
dpa/vk