Über drei Fluchtkorridore wurden Menschen aus der umkämpften Stadt Sumy im Nordosten des Landes gebracht. Dafür war zwischen den Konfliktparteien erneut eine Feuerpause vereinbart worden. Sie wird bislang offenbar eingehalten. Bereits am Mittwoch konnten bei Evakuierungen rund 50.000 Zivilisten die Kampfgebiete verlassen.
Die Kämpfe waren auch in der Nacht weitergegangen. In Sumy und Charkiw soll es weitere Tote und Verletzte gegeben haben. Aus Mariupol wurden am Vormittag russische Luftangriffe gemeldet. Teile der Hafenstadt sind nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax inzwischen unter russischer Kontrolle.
Lage in Mariupol dramatisch
In der Hafenstadt Mariupol bleibt die Lage dramatisch. Seit Tagen harren dort die Menschen in Kellern ohne Strom, Wasser und Lebensmittel aus. Nach Angaben des Bürgermeisters sollen in Mariupol mehr als 1.200 Zivilisten getötet worden sein.
Am Mittwoch war eine Entbindungsstation in der Hafenstadt Mariupol beschossen worden. Dabei wurden 17 Menschen verletzt. Die Nachricht hat weltweit Entsetzen ausgelöst. Präsident Selenskyj sprach von einem Kriegsverbrechen.
Der russische Außenminister Lawrow wies die Vorwürfe als Falschmeldung zurück. Russland habe bereits am Montag die Vereinten Nationen informiert, dass in der ehemaligen Klinik kein medizinisches Personal mehr sei, sondern ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow, sagte Lawrow am Donnerstag. Er sprach von einer "Manipulation" der gesamten Welt mit Informationen zu mutmaßlichen Gräueltaten der russischen Armee.
Ukraine-Krieg: Außenminister aus Russland und Ukraine verhandeln erstmals
dpa/dlf/vrt/rtbf/jp/vk