Humanitäre Korridore soll es für die Hauptstadt Kiew, die Hafenstadt Mariupol sowie Charkiw und Sumy geben. Die Feuerpause komme auf Bitten des französischen Präsidenten Macron zustande, der am Sonntag erneut mit seinem russischen Kollegen Putin telefoniert hatte. Ob sie tatsächlich umgesetzt wurde, ist bisher unklar.
Ukraine kritisiert russischen Evakuierungsplan
Die Ukraine hat die russische Initiative zur Einrichtung von Fluchtkorridoren nach Russland bestätigt und zugleich kritisiert. Es sei keine annehmbare Variante, die Ukrainer nach zu Belarus zu fahren und sie dann per Flugzeug nach Russland zu bringen, sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Sie habe Russland vorgeschlagen, Fluchtkorridore innerhalb der Ukraine in den Westen zu öffnen.
Auch der Sprecher von Präsident Selenskyj fordert, ukrainische Bürger sollten ihre Heimat über ukrainisches Territorium verlassen dürfen. Er warf Russland vor, das Leid der Menschen zu benutzen, um die gewünschten Fernsehbilder zu schaffen.
Russland soll Luftangriffe verstärkt haben
Das ukrainische Innenministerium geht davon aus, dass der Kampf um Kiew die Schlüsselschlacht der nächsten Tage sein wird. Der Berater von Präsident Selenskyj berichtete von einer zunehmenden Bombardierung der Außenbezirke von Kiew. In Charkiw, der zweitgrößten Stadt, ist bei einem Angriff der Fernsehturm beschädigt worden.
Auch die Nachrichtenagentur AFP meldete einen verstärkten Beschuss der genannten Städte. In Charkiw seien auch Wohnhäuser getroffen worden.
In der Stadt Irpin in der Nähe von Kiew wurden nach Angaben des dortigen Bürgermeisters mehrere Zivilisten auf der Flucht vor den Kämpfen bei einem Granateneinschlag getötet.
Die Angaben aus den Kriegsgebieten können kaum unabhängig überprüft werden.
Am Nachmittag wollen sich Unterhändler der beiden Konfliktparteien in der belarussisch-polnischen Grenzregion offenbar zu einer neuen Gesprächsrunde treffen.
dpa/dlf/jp
Der Plan der Russen ist allerdings der, dass die Evakuierten nach Russland und Belarus "befreit" werden und die Korridore nicht zur Flucht gen Westen genutzt werden können.