Videos zeigen schwere Zerstörungen in der Stadt mit etwa 300.000 Einwohnern nahe der Grenze zu Russland. Die Führung in Moskau bestreitet, gezielt zivile Gebäude anzugreifen.
Russische Truppen kreisen weiter Kiew ein
Nach ukrainischen Armeeangaben setzen russische Truppen ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Kiew fort. In der Stadt wurde seit Mitternacht mehrfach Luftalarm ausgelöst. Die Bewohner sollten sich in Luftschutzbunker in Sicherheit bringen.
Die südukrainische Hafenstadt Mariupol ist inzwischen offenbar komplett eingeschlossen. Außerdem soll Russland das Flugabwehrsystem an der Schwarzmeerküste angegriffen haben.
Feuer gelöscht
Russische Truppen haben das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja besetzt. Das berichten mehrere Medien. Nach russischen Angaben arbeitet das Personal des Kraftwerks normal weiter.
Es handelt sich um das größte Atomkraftwerk Europas. Auf dem Gelände des Kernkraftwerks war in der Nacht Feuer ausgebrochen. Betroffen war ein Ausbildungsgebäude. Der Brand war am Morgen gelöscht. Die zuständige Aufsichtsbehörde teilte mit, es gebe keine erhöhte Strahlung.
US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Boris Johnson haben Russland aufgerufen, die Militäraktion im Gebiet um das Kernkraftwerk zu beenden. Johnson warf dem russischen Präsidenten Putin vor, er gefährde ganz Europa. Das sagte er bei einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj. Johnson will eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates erreichen.
IAEA schlägt Verhandlungen zur Atomsicherheit vor
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) will mit Russland und der Ukraine Sicherheitsgarantien für ukrainische Atomanlagen aushandeln. Das sagte Generaldirektor Rafael Grossi am Freitagvormittag in Wien. Möglich sei in Treffen in Tschernobyl.
Letzte Woche hatten russische Einheiten Tschernobyl eingenommen, wo sich 1986 einer der größten Atomunfälle der Geschichte ereignet hatte.
dpa/dlf/orf/est/km/mh