Das Personal kontrolliere und warte die Anlage weiter, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau mit. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Das staatliche Unternehmen Energoatom teilte mit, alle Atomkraftwerke arbeiteten im Normalmodus weiter.
Laut russischen Angaben gibt es keine erhöhte Strahlung rund um das AKW. Zuvor hatte das russische Militär schon die Sperrzone um den Unfallreaktor Tschernobyl nördlich von Kiew erobert. Dabei wurde radioaktiv belastete Erde aufgewirbelt, was zu leicht erhöhten Strahlenmesswerten führte.
Ukraine: Russische Offensive geht weiter
Die russische Offensive gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew wird nach Angaben des ukrainischen Militärs fortgesetzt.
Im Norden von Kiew habe die russische Armee versucht, eine Pontonbrücke zu bauen, um den Fluss Irpin zu überqueren, schrieb der ukrainische Generalstab in der Nacht zu Montag auf Facebook. Ein weiterer Versuch, die Stadt Irpin kurz vor Kiew zu erobern, sei erfolglos gewesen, hieß es weiter.
Nach Angaben des staatlichen Informationsdienstes der Ukraine schlug Montagfrüh eine Rakete in ein Wohnhaus in der Großstadt Tschernihiw unweit der Grenze zu Belarus ein. Dadurch sei ein Feuer ausgebrochen. Angaben zu Verletzten gab es zunächst nicht.
Das Innenministerium der Ukraine meldete am Sonntagabend 352 getötete Zivilisten seit dem Angriff Russlands, darunter 14 Kinder.
Kiew ruft Bürger auf, zu Hause zu bleiben
Die Kiewer Stadtverwaltung hat die Menschen der ukrainischen Hauptstadt dazu aufgerufen, ihr Zuhause nur in dringenden Fällen zu verlassen, etwa um Lebensmittel oder Medikamente zu besorgen.
Insgesamt sei die Nacht verhältnismäßig ruhig verlaufen, abgesehen von einigen Gefechten und Kämpfen mit Sabotage- und Aufklärungsgruppen, hieß es weiter. Die Stadt sei hauptsächlich damit beschäftigt gewesen, sich weiter auf ihre Verteidigung vorzubereiten und neue Befestigungen zu errichten.
Geschäfte und öffentlicher Verkehr öffneten am Montagmorgen, allerdings verkehrten die U-Bahn-Züge seltener als gewöhnlich. Es gilt weiterhin eine Ausgangssperre von 22:00 bis 7:00 Uhr.
dpa/sh