Klitschko warnte, dass jeder, der sich zwischen 17 Uhr und 8 Uhr morgens draußen aufhalte, als Feind betrachtet werde. Die Ausgangssperre, die seit Donnerstag in Kraft ist, galt bisher zwischen 22 Uhr und 7 Uhr morgens.
Klitschko fügte hinzu, dass die U-Bahn als Schutzbunker diene und daher keine U-Bahnen mehr fahren. Seinen Angaben nach ist die Lage in der Hauptstadt unter Kontrolle. Die Nacht sei schwer gewesen, doch gebe es keine russischen Truppen in der Stadt, sagte Klitschko in einem Videoclip im Messengerdienst Telegram. Der Bürgermeister rief die Bevölkerung dennoch auf, sich in Sicherheit zu bringen.
Die Behörden haben nach eigenen Angaben zahlreiche Waffen an die Einwohner der Hauptstadt verteilt. Insgesamt seien 25.000 automatische Waffen sowie zehn Millionen Patronen ausgegeben worden, sagte Innenminister Monastyrskyj in einem am Samstag veröffentlichten Video. Auch Panzerabwehrwaffen seien ausgehändigt worden. Kiew werde sich selbst verteidigen, so der ukrainische Innenminister.
Die ukrainische Armee hatte am Samstagmorgen erklärt, einen Angriff russischer Streitkräfte auf eine wichtige Militärstellung in der Hauptstadt abgewehrt zu haben. Auch aus anderen ukrainischen Städten wurden am Samstag Kämpfe gemeldet, so aus der Stadt Vasylkiv rund 40 Kilometer südlich von Kiew, aus Odessa an der Schwarzmeerküste sowie aus Mariupol am Asowschen Meer.
Bei den Kämpfen sind nach Angaben aus Kiew bisher mindestens 198 Zivilisten getötet worden. Darunter seien drei Kinder, teilte der ukrainische Gesundheitsminister am Samstag bei Facebook mit. Es gebe landesweit 1.115 Verletzte, unter ihnen seien 33 Kinder.
Selenskyj fordert Aufnahme in die EU
Auf Twitter forderte der ukrainische Präsident Selenskyj die Europäische Union auf, sein Land in die Gemeinschaft aufzunehmen. Es sei ein entscheidender Moment, um die langjährige Diskussion ein für alle Mal zu beenden. Er habe darüber mit EU-Ratspräsident Michel diskutiert.
Eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine gilt bisher als ausgeschlossen. Sie würde nach Ansicht von Experten eine Einigung mit Russland unmöglich machen. Die Frage einer Annäherung an die EU war 2014 Auslöser der Massenproteste auf dem zentralen Kiewer Platz Maidan. Sie führten zum Sturz des prorussischen Präsidenten Janukowitsch. In der Folge annektierte Russland die Schwarzmeerhalbinsel Krim, in der Ostukraine brach Krieg aus.
Selenskyj forderte darüber hinaus Deutschland und Ungarn auf, einen Ausschluss von Russland aus dem internationalen Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift voranzutreiben.
dpa/dlf/vrt/jp/vk/km
Putin hat längst verloren, der Arme weiß es nur noch nicht.
Putin kann vielleicht militärisch gewinnen, doch ist das ein Sieg der ihm nur den Hass des Bruders, die unverhohlene Feindschaft eines ganzen Volkes einbringt, vom Vertrauensverlust der Welt einmal abgesehen.
Die Russen feiern immer (noch) das Ende des großen vaterländischen Krieges. Die Ukrainer werden über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte den Kampf gegen die Russen feiern. Die Ukrainer haben ihre Helden, ob es die Grenzwächter von Schlangeneiland oder andere unerschrockene Soldaten sind, die Russen haben nur den Verrat und den Meuchelmord.
Wer glaubt denn wirklich dass sich die Ukrainer brav hinter einer von Russland gesteuerten Regierung aufstellen werden? Diese Menschen haben die Freiheit gerochen und lassen weder sich noch ihre Omas von Putintreuen Polizisten zusammenprügeln.
Slava Ukraine.