Die Einheiten sollen in den selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk für "Frieden" sorgen, wie es in einem Dekret heißt, das Putin am Montagabend in Moskau unterzeichnete.
Zugleich erkannte Putin die beiden von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete als unabhängige Staaten an, die völkerrechtlich zur Ukraine gehören.
USA: Russland wird Truppenentsendung bald umsetzen
Wann die russischen Soldaten dort einrücken, blieb zunächst unklar. Die US-Regierung geht davon aus, dass Russland seine Ankündigung schon bald umsetzen wird. Das sagte der stellvertretende nationale Sicherheitsberater Jon Finer dem Sender CNN.
Auch auf mehrmaliges Nachhaken gab Finer keine klare Antwort auf die Frage, ob es sich bei einer Entsendung von russischen Truppen in die "Volksrepubliken Luhansk und Donezk" um eine Invasion handeln würde. Maßnahmen würden nach Russlands Taten folgen, nicht nach Russlands Ankündigungen. Finer betonte außerdem, dass Russland diesen Teil der Ukraine nun schon seit acht Jahren besetzt halte.
Selenskyj: Erwarten "klare Schritte der Unterstützung"
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat zurückhaltend auf die russische Anerkennung der "Volksrepubliken" in der Ostukraine als unabhängige Staaten reagiert. Sein Land werde dem friedlichen und diplomatischen Weg treu bleiben, sagte Selenskyj in einer Ansprache in der Nacht.
Zugleich betonte er, die Anerkennung der Unabhängigkeit der besetzten Gebiete Donezk und Luhansk könnte den einseitigen Austritt aus den Minsker Friedensvereinbarungen bedeuten. Auf Provokationen werde Kiew nicht reagieren - aber auch kein Territorium aufgeben.
Weltsicherheitsrat verurteilt Putins Einmarschbefehl
Die Vereinten Nationen haben den Entsendungsbefehl von russischen Truppen in den umkämpften Osten der Ukraine als Verstoß gegen die UN-Charta kritisiert. Der UN-Sicherheitsrat kam zu einer kurzfristig einberufenen Dringlichkeitssitzung zusammen. Die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, sagte dort, man bedaure den Befehl, russische Truppen in die Ostukraine zu entsenden. Das Risiko eines größeren Konflikts sei real und müsse um jeden Preis verhindert werden.
Die Vertreter der Mitgliedsstaaten reagierten mit scharfer Kritik auf die Ankündigung von Putin. Bei der Sitzung des Weltsicherheitsrates äußerte die britische UN-Botschafterin Sorgen vor einem humanitären Desaster. Frankreich kündigte Sanktionen gegen Russland an. Aus deutscher Sicht hat Russland mit dem Entsendungsbefehl von Truppen seine wahren Absichten offenbart.
dpa/sh