Die EU führe unter dem Schlagwort des Rechtsstaats "einen heiligen Krieg, einen Dschihad". Das sagte der rechtsnationale Politiker am Samstag in einer Rede vor Anhängern in Budapest.
Zugleich forderte er von der EU "Toleranz" gegenüber Ungarn. Ansonsten werde es nicht möglich sein, weiterhin einen gemeinsamen Weg zu gehen.
Orban sagte dies wenige Tage, bevor der Europäische Gerichtshof in Luxemburg über den neuen Rechtsstaatsmechanismus der EU befinden soll. Dieser sieht vor, dass Ländern, die gegen Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit verstoßen, Mittel aus dem gemeinsamen EU-Haushalt gekürzt werden können.
Ungarn und Polen hatten gegen den Mechanismus geklagt.
dpa/cd
Wäre Ungarn in der EU Nettozahler, da könnte man ja noch ein Fünkchen Verständnis für diese Einstellung aufbringen, aber soweit ist Orbans Reich noch nicht! Ansonsten kann er ja mal bei den Briten nachfragen, wie durchschlagend der Erfolg des Brexits war. Allerdings bräuchte er für einen EU-Austritt die Zustimmung seiner Bevölkerung (falls die ungarische Verfassung ein Referendum vorsieht).
Für Gaslieferungen hat er anscheinend Zusicherungen aus Moskau. Sollte er nicht aus Dankbarkeit schon mal seine Streitkräfte an die ukrainische Grenze verlegen, um dem Westen mal so richtig in den Rücken zu fallen?