US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron telefonierten am Samstag nacheinander mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Sie versuchten erneut, eine Eskalation abzuwenden.
Biden warnte Putin eindringlich vor einer Invasion der Ukraine. Er drohte einmal mehr mit schwerwiegenden Konsequenzen.
Putin kritisierte die Haltung des Westens gegenüber der Ukraine. Der Kreml beklagte, die Bemühungen um eine Lösung der Krise befänden sich in einer "Sackgasse".
Die USA und Europa wappnen sich weiter für eine mögliche militärische Eskalation.
Vor dem Besuch am Montag des deutschen Bundeskanzlers Scholz in Kiew hat der ukrainische Botschafter in Deutschland, Melnyk, ein milliardenschweres Hilfspaket des Westens für die Ukraine gefordert, um die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft zu fördern.
Scholz reist am Montag nach Kiew, am Dienstag wird er dann in Moskau zu einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin erwartet.
Die Lage im Ukraine-Konflikt ist seit Wochen extrem angespannt. Russland hat an der ukrainischen Grenze mehr als 100.000 Soldaten zusammengezogen. Der Kreml bestreitet jegliche Angriffspläne. Die USA warnten zuletzt jedoch vor einem möglichen russischen Großangriff noch vor dem 20. Februar.
"Die Welt muss uns jetzt beistehen"
Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, sich an die Seite seines Landes zu stellen. Die Ukraine sei auf das Schlimmste vorbereitet, die Welt müsse ihr jetzt beistehen, sagte Klitschko der "Bild am Sonntag".
Der russische Präsident Putin strebe nach der Weltmacht und der Westen solle wissen, dass nach der Ukraine die baltischen Staaten dran sein würden.
Australien schließt Botschaft
Aus Furcht vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine hat Australien seine Botschaft in Kiew vorübergehend geschlossen. Der Betrieb der Botschaft werde vorübergehend in die Stadt Lviv im Westen des Landes nahe der Grenze zu Polen verlegt.
Am Samstag hatten die USA mitgeteilt, den Großteil ihres Botschaftspersonals aus Kiew abzuziehen. Auch andere Staaten verkleinern ihre Botschaftspräsenz in der Ukraine.
dpa/cd