Die Neujahrsnacht 2002: In Brüssel sind die Menschen in Feierlaune, mit dem traditionellen Feuerwerk wird das neue Jahr begrüßt - und die neue Gemeinschaftswährung der zwölf EU-Länder, die sich zur Eurozone zusammengeschlossen hatten. Im Jubelpark herrschte Jubelstimmung. Von Euroskeptizismus war noch nichts zu spüren, die Menschen freuten sich einfach, dass vieles im Alltag jetzt leichter werden sollte.
Aufbruch in ein besseres Europa
Für die Bürger überwogen klar die Vorteile im Alltag: Beim Reisen innerhalb der Eurozone kein lästiges Geldwechseln mehr, Schluss mit verschiedenen Währungen im Portemonnaie. Nicht nur die Brüsseler, sondern auch die Menschen im Dreiländereck Belgien - Deutschland - Niederlande erkannten rasch die Vorteile. Und so mancher Brite wäre damals in der Neujahrsnacht 2002 gern mit von der Partie gewesen, ja fühlte sich - rund 20 Jahre vor dem Brexit - sogar außen vor.
Und noch jemand freute sich über die neue Gemeinschaftswährung: der damalige Finanzminister Didier Reynders. Von einem historischen Moment in der europäischen Integrationsgeschichte sprach Reynders damals, von einem sehr wichtigen Symbol für die europäische Identität, von einem Aufbruch in ein besseres Europa.
Teuro
Auf die Party folgt oft der Kater. Und der ließ auch beim Euro nicht lange auf sich warten. Schnell war vom Teuro die Rede, weil offenbar viele Händler den Währungswechsel für versteckte Preiserhöhungen ausnutzten. Das Umrechnen in Franken, um die Preise in alter und neuer Währung zu vergleichen, wurde zur beliebten Kopfrechenübung - beim Tauschkurs 1:40,3399 keine leichte Aufgabe.
Mittlerweile hat der Euro so einige Krisen überstanden. Wegzudenken ist er wohl nicht mehr. Im Gegenteil, er wurde im Laufe der Jahre immer gefragter: Aus den zwölf sind mittlerweile 19 Euroländer geworden.
20 Jahre Euro: Belgier besitzen noch immer 17 Milliarden Franken
vrt/sh