Die beteiligten Länder, darunter auch die gesamte EU, repräsentieren demnach 85 Prozent der weltweiten Waldfläche: etwa 34 Millionen Quadratkilometer. Mit dabei sind die Staaten mit den größten Wäldern überhaupt, also Kanada, Russland, Brasilien, Kolumbien, Indonesien sowie China, Norwegen und die Demokratische Republik Kongo.
Für das Vorhaben werden demnach bis 2025 etwa 12 Milliarden US-Dollar (rund 10,3 Milliarden Euro) an öffentlichen Geldern mobilisiert. Hinzu kommen 7,2 Milliarden US-Dollar private Investitionen.
Wälder gelten als die Lunge unseres Planeten, sie nehmen etwa ein Drittel der jährlich vom Menschen ausgestoßenen CO2-Emissionen auf. Doch schrumpfen sie bedenklich, wie es in der Mitteilung weiter hieß: Jede Minute gehe eine Fläche von etwa 27 Fußballfeldern verloren.
Der britische Premierminister Boris Johnson sprach von Wäldern als "Kathedralen der Natur" und erklärte: "Sie sind unverzichtbar für unser Überleben." Der Präsident von Indonesien, Joko Widodo, sagte, sein Land sei gesegnet mit viel Regenwald. Seine Regierung verpflichte sich, sie als "natürliches Kapital" zu beschützen.
Umweltschützer sprechen von Déjà-vu
Umweltschützer sehen keinen großen Fortschritt. Die meisten der 100 Staaten hätten sich bereits vor Jahren dazu verpflichtet, das Abholzen der Wälder bis 2020 zu beenden, sagte Silvain Angerand, Kampagnenleiter bei Canopé, einer Umweltorganisation, die sich speziell für den Schutz der Wälder einsetzt. Dabei bezieht sich Angerand auf die Erklärung von New York aus dem Jahr 2014.
"Weil die Staaten dieses Ziel nicht erreicht haben, haben sie es jetzt um zehn Jahre verschoben", so Angerand in der RTBF. Das sei bedauerlich, denn man habe heutzutage alle Mittel zur Verfügung, um Holzimporte genau rückverfolgen zu können und damit illegale Holzverkäufe zu beenden.
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dpa/rtbf/sh/km