4 Kommentare

  1. Ich hoffe, dass wir irgendwann zu einem Punkt kommen, ab dem es ganz selbstverständlich ist, dass in Pressemitteilungen neben den Infektionszahlen auch die Krankenhausneuaufnahmen genannt werden.
    Die Anzahl der Neuinfektionen hat angesichts des sich verändernden Durchschnittsalters der von einer Infektion Betroffenen und des Auftretens neuer Mutationen, deren Risiko für schwere Krankheitsverläufe sowohl im Hinblick auf Ungeimpfte als auch für Geimpfte nicht vollständig geklärt ist, nur eine sehr begrenzte Aussagekraft.
    In Großbritannien liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bspw. bei fast 350, dennoch sind die dortigen Hospitäler weit von einer Überlastung wie im Frühjahr entfernt.

  2. Herr Jusczyk: Die Zahl der COVID-Patienten im Krankenhaus und in Intensivbetten in Großbritannien haben sich in den letzten zwei Wochen fast verdoppelt. Bleibt dieser Faktor unverändert - und bei der Ausbreitung einer Pandemie geht es um genau solche Faktoren - ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Kapazitätgrenze der Krankenhäuser wieder erreicht ist. Dabei ist eben zu bedenken, dass selbst wenn sich zunächst vorrangig junge Menschen infizieren, sie das Virus doch früher oder später in die gesamte Gesellschaft tragen und dann auch alle Ungeimpften in allen Altersgruppen erreichen - mit dann zunehmenden Krankenhauseinweisungen. Letzten Herbst war ja genau das in Belgien passiert. Das bietet einerseits die höhere Gefahr neuer Virusvarianten, die gegen die Impfungen resistent sind. Andererseits ist zu bedenken, dass jüngere Menschen vielleicht nicht versterben aber etwa 10% aller Infizierten - auch junge - anschließend mit Long-COVID zu kämpfen haben - was gesellschaftlich ebenfalls vermieden werden sollte.