Ein "Social Business", ein "Sozialunternehmen" setzt sich für die Lösung gesellschaftlicher und ökologischer Probleme ein. Eine allgemeingültige Definition für das Konzept gibt es nicht. Grundsätzlich geht es aber darum, dass die Gewinnorientierung in den Hintergrund tritt. Geprägt hat den Begriff der bengalische Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus, der auch Träger des Friedensnobelpreises ist.
Das Magdas Hotel wurde 2012 von der Erzdiözese Wien gegründet. Ihr ging es darum, anerkannte Flüchtlinge in Arbeit zu bringen. Gabriela Sonnleitner ist die Geschäftsführerin des Hotels, das im Februar 2015 öffnete - mit 20 Mitarbeitern mit Fluchthintergrund und drei Hotelfachleuten, die die jungen Menschen ausbilden. Denn auf der Ausbildung liegt der Schwerpunkt. Neben Geflüchteten werden auch Langzeitarbeitslose und Menschen mit einer Behinderung in den vier Geschäftsbereichen Hotel, Küche, Upcycling und Reinigung beschäftigt.
Fünf Jahre nach der Eröffnung zählt das Magdas 200 Mitarbeiter. Mehr als 70 Menschen aus 20 Ländern haben hier den Einstieg ins Berufsleben begonnen. Aber selbst wenn die Gewinnorientierung bei "Sozialunternehmen" im Hintergrund steht, wirtschaftlich tragen müssen sie sich doch. Diese Balance gelingt dem Magdas, sagt Geschäftsführerin Gabriela Sonnleitner. Dabei verschweigt Gabriela Sonnleitner nicht, dass es auch mühsam war, ein so multikulturelles Team zusammenzustellen. Man müsse "ein bissl was investieren" - in die Sprache, die Kultur, die Gepflogenheiten.
Soziales Handeln und wirtschaftlicher Erfolg sind kein Widerspruch - davon ist Gabriela Sonnleitner überzeugt. Nächstes Jahr wird deshalb in Wien eine zweite Magdas-Filiale eröffnet - um den Effekt in der Gesellschaft zu vervielfachen.
Judith Peters