38.000 Euro hat ein britischer Fußballfan durch Crowdfunding für das deutsche Mädchen gesammelt. "Nicht jeder in Großbritannien ist schrecklich", sagte der Fan Joel Hughes. Ihm tut das Kind im deutschen Nationaltrikot und mit der deutschen Flagge im Gesicht offensichtlich leid - was ihn von vielen Landsmännern unterscheidet...
Dass so ein Wirbel um die Kleine entstanden ist, hat mit ungeheurer Schadenfreude vonseiten der englischen Fans zu tun. Es ist klar, dass nach so einem wichtigen und nervenaufreibenden Spiel die Emotionen raus müssen. Aber an dem Abend haben die Briten ihre Contenance verloren. Ein weinendes Kind, das sich an seinen Vater klammert, in sozialen Medien mit Bezügen zum Zweiten Weltkrieg zu beleidigen ist gehässig und niveaulos.
Joel Hughes aus Wales wollte dem Mädchen zeigen, dass es in Großbritannien auch Menschen gibt, die Mitgefühl haben. Zum Glück gab es im Netz auch Kommentare von Engländern, die klar sagten, dass eine solche Häme gegenüber einem Kind völlig unangebracht ist. Hughes jedenfalls schämte sich so sehr, dass er beschloss, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten. Umgerechnet 600 Euro wollte er sammeln. Damit sollten die Eltern ihr Mädchen verwöhnen, ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Bis Sonntag kamen aber mehr als 38.000 Euro zusammen. Fast 3.000 Briten haben gespendet.
Die Zusammenkunft vom Spendeninitiator und dem Kind gestaltet sich etwas schwierig. Die Identität des Mädchens ist wohl noch nicht bekannt, vielleicht will die Familie auch gar nicht in der Öffentlichkeit erscheinen. Hughes hofft, mit den Eltern in Kontakt treten zu können. Falls das nicht klappt, dann wolle er das gesammelte Geld an eine gemeinnützige Organisation spenden.
dpa/vrt/jp