Die israelische Luftwaffe flog auch am Donnerstag wieder Angriffe auf den Gazastreifen, die radikal-islamische Hamas feuerte Raketen auf israelische Städte. Tausende Israelis im Süden des Landes flüchteten in Luftschutzbunker.
Das israelische Militär zog mittlerweile Kampftruppen an der Grenze zum Gazastreifen zusammen.
Bisher wurden bei dem tagelangen Raketenbeschuss in Israel sieben Menschen getötet. Bei Angriffen der israelischen Armee auf den Gaza-Streifen gab es nach Angaben der radikal-islamischen Hamas 83 Tote, darunter viele Zivilisten.
US-Präsident Biden erklärte nach einem Telefonat mit Israels Regierungschef Netanjahu, er gehe davon aus, dass die Kämpfe bald enden würden. Anzeichen dafür gibt es aber nicht. Aus Palästinenser-Kreisen hieß es, Vermittlungsbemühungen der Vereinten Nationen, Ägyptens und Katars hätten keine Fortschritte gebracht.
Wie die Armee mitteilte, wurden seit Montagabend mehr als 1.600 Raketen auf Israel abgefeuert. Rund 400 davon sind nach Armeeangaben in dem Küstengebiet niedergegangen. Die Erfolgsquote des Abfangsystems Eisenkuppel betrage weiterhin im Schnitt rund 90 Prozent.
Israels Sicherheitskabinett beschließt Ausweitung der Gaza-Angriffe
Nach den massiven Raketenangriffen militanter Palästinenser im Gazastreifen hat Israels Sicherheitskabinett eine Ausweitung des Militäreinsatzes gegen die Hamas beschlossen. Die Armee solle gezielt "Symbole der Hamas-Herrschaft" in dem Palästinensergebiet angreifen. Das berichtete der Sender Kanal 12 am Mittwochabend. Medienberichten zufolge wurden das Finanzministerium im Herzen der Stadt Gaza sowie eine Bank der Hamas zerstört.
Das Militär teilte mit, Kampfflugzeuge hätten eine Reihe strategisch wichtiger Gebäude sowie ein Marinekommando der Hamas angegriffen. Die Angriffe auf Terrorziele würden fortgesetzt.
Israels Armee reagiert nach eigenen Angaben mit dem umfangreichsten Bombardement seit dem Gaza-Krieg von 2014.
Russland und UN sprechen sich für Treffen des Nahost-Quartetts aus
Angesichts der Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern haben UN-Generalsekretär Guterres und Russlands Außenminister Lawrow sich für ein Treffen des Nahost-Quartetts ausgesprochen. Die Gruppe besteht aus den USA, Russland, den Vereinten Nationen und der EU.
Die Vereinten Nationen unterstützten alle Schritte, die zu einer Deeskalation der Lage beitrügen, so Guterres. Die Einheit des UN-Sicherheitsrats sei ein sehr wichtiger Faktor für die Lösung der Situation.
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