Erneut demonstrierten im ganzen Land zehntausende Menschen. In Mandalay, der zweitgrößten Stadt, legten Bürger bei einem Sit-in eine Schweigeminute zum Gedenken an die von der Polizei getöteten Menschen ein. Dort wie in anderen Städten reagierten die Einsatzkräfte mit Tränengas, Schlagstöcken, Wasserwerfern und Blendgranaten. Auch Schüsse sollen gefallen sein.
Zuvor hatten Einsatzkräfte in der Millionenstadt Yangon, dem ehemaligen Rangun, Razzien gegen Anhänger der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi durchgeführt. Ein Lokalpolitiker soll an den Folgen von Folter gestorben sein.
Reaktion aus China
Nach dem Putsch in Myanmar hat China alle Seiten zur Zurückhaltung aufgefordert. Am Rande der Jahrestagung des chinesischen Volkskongresses sagte der chinesische Außenminister Wang Yi, weiteres Blutvergießen zu vermeiden habe unmittelbaren Vorrang. Er rief alle Beteiligten zum Dialog auf, um die Probleme zu lösen.
Der Außenminister unterstrich die Freundschaft zwischen beiden Ländern. Der Militärputsch hat Peking in ein Dilemma gebracht. Es verfolgt strategische und wirtschaftliche Interessen in Myanmar.
Peking hatte der früheren Militärjunta den Rücken gestärkt. Allerdings bemüht sich Chinas Führung seit einigen Jahren auch auffällig um die demokratisch gewählte Regierungschefin Aung San Suu Kyi, die jetzt vom Militär abgesetzt und unter Hausarrest gestellt wurde.
dpa/sh/mh