Straßen und Plätze sind besät mit Glasscherben, ausgebrannten Autos und Steinen.
Ministerpräsident Mark Rutte verurteilte die Ausschreitungen scharf. Rutte sagte am Montagvormittag in Den Haag, diese Krawalle seien keine Proteste, sondern kriminelle Gewalt.
In mehr als zehn niederländischen Städten waren am Sonntagabend Proteste gegen die Corona-Maßnahmen und Ausgangssperren eskaliert. Im Zentrum von Amsterdam setzte die Polizei Wasserwerfer, Hunde und berittene Beamte ein. Die Einsatzkräfte wurden nach eigenen Angaben mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen. Aus Eindhoven zeigte das Fernsehen Bilder von Jugendlichen, die Geschäfte plünderten, Fahrräder durch die Luft warfen und Brände legten. In Den Haag wurden Autos in Brand gesteckt.
Auch in Stein in Niederländisch-Limburg kam es am Wochenende zu Unruhen wegen der Ausgangssperre. Dutzende warfen aus Wut mit Feuerwerkskörpern. Zwölf Personen wurden festgenommen. Landesweit wurden mehr als 240 Menschen festgenommen. Nach Angaben der Polizei hatten sich auch Fußball-Hooligans unter die Demonstranten gemischt.
Über die sozialen Netzwerke war zu Protesten gegen die Ausgangssperre aufgerufen worden. Die Polizei sprach von den schlimmsten Krawallen in 40 Jahren und rechnet mit weiteren Unruhen in den kommenden Tagen.
Seit Samstag gilt in den Niederlanden eine nächtliche Ausgangssperre von 21 Uhr bis 4:30 Uhr morgens.
dpa/vrt/est/jp/mb