Unter den Festgenommenen waren auch Nawalnys engste Mitarbeiterin, die Juristin Sobol, sowie weitere Aktivisten. Uniformierte drängten Menschen zurück, die den 44-jährigen Oppositionspolitiker empfangen wollten.
Fünf Monate nach seiner Vergiftung in Sibirien hatte der Kremlkritiker seine Heimreise von Deutschland nach Russland angetreten. Nawalny hatte seine Anhänger aufgerufen, ihn auf dem Flughafen zu treffen. Die Moskauer Staatsanwaltschaft warnte danach vor unerlaubten Kundgebungen und drohte mit Konsequenzen.
Die russische Justiz hat Nawalny zur Fahndung ausgeschrieben, weshalb der Gegner von Kremlchef Wladimir Putin mit seiner Festnahme rechnen muss. Er soll in einem früheren Strafverfahren gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben.
Seit dem Sommer hielt sich Nawalny in Deutschland auf, wo er nach einem Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok behandelt wurde. Für das Attentat macht er den russischen Präsidenten Putin und den Inlandsgeheimdienst FSB verantwortlich. Er hofft, dass nach seiner Rückkehr in Russland Ermittlungen eingeleitet werden wegen des Verbrechens. Dafür hat Deutschland inzwischen auch mehrere Rechtshilfegesuche der russischen Justiz beantwortet.
Zudem wiesen Labore der Bundeswehr sowie in Frankreich, Schweden und bei der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) den illegalen Kampfstoff Nowitschok nach. Die Behörden in Moskau aber zweifeln weiter an der Vergiftung. Putin und der FSB hatten die Vorwürfe wegen des versuchten Mordes an dem Oppositionellen zurückgewiesen.
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