Herzogin Meghan hat sich in Form eines Briefes in der New York Times geäußert. Ein Schritt, den man von jemandem wie ihr nicht erwartet hatte, aber für den sie jetzt von Gesundheitsexperten gelobt wird. Herzogin Meghan möchte damit Mut machen und das Tabu, dass nicht über Fehlgeburten gesprochen wird, brechen.
Die Herzogin beschreibt ihre Situation genau: Sie verlor das Kind, als sie ihrem einjährigen Sohn Archie gerade die Windel gewechselt hatte. Sie habe plötzlich einen stechenden Krampf gespürt und sei mit Archie in den Armen auf den Boden gefallen. Sie hat dann versucht, sich und ihn zu beruhigen. Aber sie habe sofort gewusst, dass etwas nicht stimmt und dass sie ihr zweites Kind verlieren wird. Danach ist sie im Krankenhaus behandelt worden.
Starke Botschaft
Meghan gibt auch einen tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt. Sie und Harry haben beide geweint. Sie habe seine Hand gehalten. Die beiden hätten sich danach oft gegenseitig gefragt: "Geht es dir gut?" Das sei der "einzige Weg", so die Herzogin von Sussex, um sich in einer solchen Situation zu stützen. Nach ihren eigenen Worten will Meghan mit ihrem Bericht die Menschen dazu aufrufen, sich mehr umeinander zu kümmern - gerade während der Corona-Pandemie.
Britische Gesundheitsexperten lobten Meghans Artikel: Fehlgeburten kämen oft vor, seien aber immer noch ein Tabu-Thema. Offene Diskussionen darüber seien willkommen. Die meisten Frauen verlieren ihr Kind in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen. Meghans Ehrlichkeit und Offenheit sei eine "starke Botschaft" an betroffene Paare: Man fühle sich zwar einsam, sei aber nicht allein.
Der Buckingham-Palast wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Es handele sich um eine sehr persönliche Angelegenheit, sagte ein Sprecher. Aber Harrys Onkel, Charles Spencer, ein Bruder seiner Mutter Diana, sagte einem Fernsehsender, dass das alles "sehr, sehr traurig" sei.
dpa/lo/rasch
Richtig traurig, aber so gut, dass das Tabu gebrochen wird.