Erekat war wegen schwerer Atemprobleme nach einer Corona-Erkrankung seit Mitte Oktober in einem Krankenhaus in Jerusalem. Er galt als Risikopatient, weil er sich vor drei Jahren einer Lungentransplantation unterziehen musste. Nach einer Verschlechterung seines Zustands war er in Vollnarkose versetzt und künstlich beatmet worden.
Erekat galt als enger Vertrauter von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Seit Mitte der 1990er Jahre war er Chefunterhändler bei den Verhandlungen mit Israel. Erekat hatte sich für eine Zwei-Staaten-Lösung eingesetzt und den israelischen Siedlungsausbau stets scharf als Hindernis für den Frieden kritisiert.
Erekat hatte auch heftige Kritik an der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und zwei Golfstaaten geübt, weil die Vereinbarungen ohne Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts getroffen worden waren. Dass zuletzt israelische Ärzte um sein Leben kämpften, löste in sozialen Medien viele hämische Kommentare aus. Erekat hinterlässt eine Frau und vier Kinder.
dpa/est