Innenminister Nehammer sagte, das gehe aus den bisherigen Ermittlungen und den Auswertungen von vielen der rund 20.000 Videos hervor, die die Bürger der Polizei zur Verfügung gestellt hatten.
Der Attentäter war den Justizbehörden bekannt. Er war schon wegen versuchter Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Gefängnis gewesen. Er wurde vorzeitig aus der Haft entlassen. Nach Angaben des Innenministers gab es keine Warnhinweise über die Gefahr durch den 20-Jährigen.
Der Mann hatte Montagabend vier Menschen getötet, bevor er selbst erschossen wurde. 22 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die österreichische Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus, am Mittag wurde in Wien der Opfer mit einer Schweigeminute gedacht. Das Leben in der Wiener Innenstadt stand still, rund 90 Prozent der Geschäfte blieben geschlossen.
Bundeskanzler Kurz bezeichnete das Attentat als "Anschlag auf die Freiheit und Demokratie". Er kündigte an, man werde hart gegen mögliche Hintermänner und Komplizen vorgehen. Er warnte aber auch vor einer Spaltung der Gesellschaft.
Italiens Außenminister Luigi Di Maio forderte eine Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen in Europa. Er regte eine Art "Patriot Act" nach US-Vorbild an. Damit hatten die USA im Jahr 2001 auf die Terrorattacken vom 11. September reagiert. Di Maio schrieb auf Facebook, die Europäische Union und Italien müssten ihr Sicherheitsniveau erhöhen.
dpa/est