Jede Menge Verschiedenes wird aus den alten Uniformen der österreichischen Post: Aus den Softshell-Jacken der Briefträger zum Beispiel werden Laptoptaschen gemacht, schön weich und wasserabweisend. Die Hemden werden zu Wachstüchern, in die man Pausenbrote einpacken kann. Außerdem gibt es Hundeleinen aus Krawattenstoff und einen Schlafsack aus Uniformen - dunkelblau mit einem gelben Streifen und dem gelben Postzeichen am Kopfteil.
Die Idee kommt von der Post selbst. Seit Anfang 2019 tragen die 12.000 Personalmitglieder schon die neuen Uniformen. Die vorherige Kleidung lag danach ungenutzt in Kisten. Dieses Jahr hat die Post dann einen Projektaufruf gestartet und junge Designer eingeladen, sich zu überlegen, was aus den ausgedienten Textilien werden könnte. Das Projekt war mit einem Bewerbungsaufruf verbunden.
20 Studenten wurden angenommen. Ihnen wurde eine Art Schneiderei-Labor zur Verfügung gestellt, wo sie sich kreativ ausleben konnten. Die Uniformen durften dabei mit andere Materialien kombiniert werden - der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Drüber geguckt über das Upcycling-Projekt hat eine Industriedesignerin. Und so sind ganz eigene Kleidungsstücke, Accessoires und Gebrauchsgegenstände entstanden.
Das alles mit dem Hintergedanken, die ausgemusterten Stoffe nicht einfach auf den Müll zu werfen. Denn die österreichische Post sagt von sich, in Zusammenhängen und Kreisläufen zu denken. Die Stoffe und Materialien seien noch nicht am Ende ihres Lebenszyklus und somit eigentlich kein Abfall. Verkaufen kam nicht infrage, denn die Post wollte nicht das Risiko eingehen, dass sich irgendwelche Personen als Postmitarbeiter ausgeben und so Kunden womöglich schädigen.
Welche von den Prototypen es bis zur Serienproduktion schaffen, entscheidet jetzt eine Jury. Die Designs, die ausgewählt werden, sollen dann in Sozialwerkstätten gefertigt werden, also in Werkstätten, die Menschen mit Unterstützungsbedarf beschäftigen. Bestellen kann man sie dann im Fanshop der österreichischen Post.
orf/vienna.at/jp/km