Die Maschine mit dem 44-Jährigen an Bord landete am Samstagvormittag am Flughafen Tegel. Er soll im Charité-Krankenhaus behandelt werden.
Er hatte zuvor in einem sibirischen Krankenhaus im Koma gelegen. Erst nach stundenlangem Hin und Her hatten die Mediziner in Omsk am Freitag ihre Bedenken gegen einen Transport nach Deutschland fallen gelassen.
Nawalnys Team geht davon aus, dass der Oppositionelle während einer Reise durch Sibirien vergiftet wurde. Aus Sicht der russischen Ärzte gibt es dafür jedoch keinen Beleg. Sie sprachen lediglich von einer Stoffwechselstörung.
Nawalny gilt als einer der schärfsten Kritiker von Kremlchef Putin.
dpa/cd
Ein Liebling des Westens wurde aus der Höhle des Löwen geholt. Nur sollte man sich nicht täuschen. Auch Nawalny ist ein russischer Nationalist, für den Russen, Weissrussen und Ukrainer Brudervölker sind und der als Präsident Russlands zuerst Politik im Interesse des eigenen Landes machen würde. So gefügig wie die Schnappsdrossel Jelzin ist er nicht.
Demokratie nach westeuropäischem Muster wird es in Russland nicht so schnell geben. Der missglückte Versuch unter Jelzin ist noch vielen in Erinnerung. Für viele Russen ist dann ein Autokrat wie Putin doch das kleinere Übel. Der sorgt für etwas Stabilität und einen vollen Magen.