Das Denkmal am Hafen von Poole in der südenglischen Grafschaft Dorset stehe auf einer Liste möglicher Ziele von Rassismusgegnern, hieß es zur Begründung.
Baden-Powell war Ende des 19. Jahrhunderts als Offizier für das britische Empire im Krieg gegen die Buren im südlichen Afrika im Einsatz. Dort kam er auf die Idee, Kinder als Späher, Botschafter und Fährtenleser einzusetzen. Zurück in England entwickelte er daraus die Pfadfinderbewegung, die jungen Menschen bei Aktivitäten im Freien die Gelegenheit geben soll, selbst Verantwortung zu übernehmen. Baden-Powell wird jedoch auch vorgeworfen, rassistische und homophobe Ansichten vertreten sowie freundschaftliche Beziehungen zu Vertretern der Hitlerjugend unterhalten zu haben. Zudem gibt es den Vorwurf, Baden-Powell sei im heutigen Simbabwe an der unrechtmäßigen Hinrichtung von Kriegsgefangenen bei der Niederschlagung eines Aufstands beteiligt gewesen.
Im Zuge der Proteste gegen den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd hatten Demonstranten am vergangenen Wochenende in Bristol die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston vom Sockel gerissen und ins Hafenbecken geworfen. Auch in Oxford und anderen Städten wurden Forderungen laut, Denkmäler umstrittener Persönlichkeiten aus der Kolonialzeit zu stürzen.
dpa/vk