Eins ist schon sicher: Auf jeden Fall gilt, wer ins Restaurant gehen will, der muss vorher einen Tisch reservieren. Bei den Terrassen kann das der Fall sein, muss aber nicht. Das entscheiden die lokalen Behörden von Ort zu Ort. Auch ohne Reservierung gilt die Abstandregel auf der Terrasse genauso wie drinnen. Wahrscheinlich werden sich manche Restaurants und Cafés dafür entscheiden, erst mal nicht zu öffnen, da sie die Abstandregeln nicht einhalten können.
Der ganz normale Café- und Restaurantbesuch, wie wir ihn aus den Zeiten vor der Corona-Krise kannten, ist erst mal nicht möglich. Es könnte sogar sein, dass man auch nicht mehr zur Normalität zurückkehrt. Ein Anzeichen dafür ist nämlich, dass sich IT-Firmen auf den Reservierungsmarkt im Horeca-Sektor stürzen. Vielleicht können wir in Zukunft nicht mehr spontan in unser Lieblingscafé, sondern müssen vorab einen Platz reservieren.
Wie funktioniert die digitale Reservierung?
Ein Vorläufer ist die Internetseite Terrasjeboeken.nl. Der Anbieter verfügt derzeit über mehr als hundert angeschlossene Cafés und Terrassen. Ziel ist, dass die Menschen nicht unnötig durch die Stadt laufen, um einen Tisch zu bekommen. Sie können im Voraus reservieren.
Dadurch erhält der Terrassenbesitzer Einblick in die Zahl der Gäste, die zu erwarten sind. Der Verbraucher zahlt für jede Reservierung einen Euro, wovon die Hälfte an das Hotel- und Gaststättengewerbe geht. Auf der Webseite kann man angeben, mit wie vielen Personen man kommen möchte. Danach erhält man ein Zeitfenster. Also man muss leider schon vorab festlegen, wie lange man die Plätze reserviert. Das ist mit Sicherheit gewöhnungsbedürftig.
Nach der Bestellung erhält man dann einen QR-Code als Eintrittskarte. Eine Stornierung ist bis zu 48 Stunden im Voraus möglich, kostet aber 50 Cent. Für Personen, die fünfmal nicht erscheinen, wird das Konto gesperrt.
Die passende App gibt es auch schon
Die App läuft über Barbooking.nl. Auch hier ist es nicht der Horeca-Betreiber, der bezahlt, sondern der Verbraucher, der die Reservierung vornimmt. Bei dieser App kostet es 79 Cent, dafür ist die Stornierung einer Reservierung kostenfrei.
Dass man eine Reservierung bezahlen muss, wird damit rechtfertigt, dass man so verhindert, dass ein App-Nutzer einfach mal in fünf verschiedenen Cafés Plätze reserviert.
Ein Vorteil der App ist, dass sie anzeigt, welche Terrassen in der direkten Umgebung jetzt gerade einen freien Platz haben. Dadurch soll auch der spontane Besuch einer Terrasse möglich sein.
Bleibt abzuwarten, welches System sich durchsetzt und ob die Terrassen-Reservierung per App auch nach Belgien 'rüberschwappt.
Vor allem das Zeitfenster dürfte nicht jedem gefallen. Es heißt zwar, man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Aber wer macht das schon gerne?
hln/mz