Bizimana wurde als einer der Befehlshaber des Völkermordes seit 1998 steckbrieflich gesucht. Er soll auch für die Ermordung der Ministerpräsidentin Agathe Uwilingiyimana und von zehn belgischen UN-Friedenssoldaten verantwortlich gewesen sein.
Seine Leiche ist nach Angaben des Gerichts in einem Grab im Kongo gefunden und von internationalen forensischen Experten identifiziert worden. Er sei vermutlich bereits seit 20 Jahren tot.
Erst vor knapp einer Woche war ein anderer Drahtzieher der Massenmorde in Paris festgenommen worden. Der 84-jährige Geschäftsmann Félicien Kabuga gilt als der Finanzier des Völkermordes vor mehr als 25 Jahren. Dabei waren mindestens 800.000 Tutsis und gemäßigte Hutus getötet worden. Kabuga soll an das UN-Tribunal in Den Haag ausgeliefert werden.
Die Ankündigung sei eine Enttäuschung für die Opfer und die Hinterbliebenen, teilte die Opfervereinigung Collectif des parties civiles pour le Rwanda (CPCR) in Frankreich mit. Die einzige Möglichkeit, den Schmerz etwas zu lindern, sei eine Verurteilung der Schuldigen, sagte Sprecher Alain Gauthier. Nur die Justiz könne den Opfern ihre Würde zurückgeben.
dpa/belga/km