Zwar habe sich die Zahl der Infizierten im Vergleich zum Höhepunkt auf ein Drittel reduziert, doch sei der Rückgang der Neuinfektionen noch auf keinem ausreichenden Niveau. Die Krankenhäuser befänden sich weiterhin in einer "harten Situation", sagte Abe am Montag. Man müsse sich gewissermaßen auf einen "langen Krieg" gefasst machen, meinte der Rechtskonservative und rief zu einem "neuen Lebensstil" auf. Zuvor hatte ein Expertengremium der Regierung sich für eine Verlängerung des Notstands ausgesprochen. Er sollte zunächst bis zum 6. Mai gelten.
Der Trend der Neuinfektionen zeige zwar nach unten, doch das Tempo des Rückgangs sei nicht schnell genug, sagte Yasutoshi Nishimura, Minister für wirtschaftliche Neubelebung, vor dem Parlament. Der nun bis Monatsende geltende Notstand bedeutet aber keine Ausgangssperren wie in Europa. Die Bürger des Inselreiches sind lediglich dazu aufgefordert, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. Viele Geschäfte, Restaurants und Kaufhäuser sind geschlossen. Abe entschuldigte sich bei seinen Mitbürgern, dass der Notstand nicht wie anfangs erhofft nach einem Monat beendet werden könne.
Bislang wurden in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt nach offiziellen Angaben rund 15.900 Infektionsfälle registriert. Kritiker werfen der Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe jedoch vor, viel weniger zu testen als andere Länder. Insgesamt beläuft sich die Zahl der wegen des Coronavirus gestorbenen Menschen auf 568 Menschen, wie der japanische Fernsehsender NHK am Montag berichtete.
dpa/km