Fahrzeuge dürfen seit Freitag die Stadt weder verlassen noch in sie hineinfahren. Die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen in dem ärmsten EU-Land war am Donnerstag sprunghaft auf 800 angestiegen, 38 infizierte Menschen starben.
Die unbefristete Sperrung der Hauptstadt wurde notwendig, nachdem viele Bulgaren am Mittwoch und am Donnerstag Sofia mit dem Auto verlassen hatten - weil sie in ihren obligatorischen Deklarationen falsche Angaben gemacht hatten, wie Innenminister Mladen Marinow in der Nacht zum Freitag erläuterte. Der Chef des Corona-Krisenstabs, Wenzislaw Mutaftschijski, schloss wegen der schlechten Disziplin einiger Bulgaren strengere Einschränkungen nicht aus.
Die vornehmlich orthodoxen Bulgaren feiern das Osterfest in diesem Jahr am 19. April - eine Woche später als die Westkirchen. Die rund 4000 Gotteshäuser sollen geöffnet bleiben, die Gläubigen wurden aber aufgerufen, wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zuhause zu beten.
Märkte und Blumenbörsen müssen vom orthodoxen Karfreitag bis Ostersonntag geschlossen bleiben. Geöffnet haben nur Supermärkte, Apotheken sowie Tankstellen. In dem Balkanland gilt seit 13. März ein Ausnahmezustand, der bis 13. Mai verlängert wurde.
dpa/cd/est